Welche Fische dürfen nicht mit Garnelen?
Garnelenhaltung erfordert achtsame Aquaristik. Aggressive Arten wie Barsche oder Arowanas stellen eine direkte Bedrohung dar. Auch scheinbar friedliche Fische können, insbesondere bei Hunger, zu unerwartetem Jagdverhalten gegenüber Garnelen neigen. Die Auswahl kompatibler Bewohner ist entscheidend für das Wohlbefinden der empfindlichen Tiere.
Garnelen im Aquarium: Fische, die besser nicht mit im Becken schwimmen sollten
Die Garnelenhaltung erfreut sich immer größerer Beliebtheit in der Aquaristik. Die kleinen Krabbler sind nicht nur faszinierend zu beobachten, sondern auch nützliche Helfer im Aquarium, da sie Algen und Futterreste vertilgen. Doch bei der Vergesellschaftung von Garnelen mit anderen Aquarienbewohnern ist Vorsicht geboten. Viele Fische sehen Garnelen als willkommene Mahlzeit an und dezimieren den Bestand schnell. Daher ist die sorgfältige Auswahl der Mitbewohner entscheidend für das Wohlbefinden und die langfristige Population Ihrer Garnelen.
Warum ist die Wahl der richtigen Fischart so wichtig?
Garnelen sind von Natur aus wehrlose Tiere. Sie besitzen keine ausgeprägte Verteidigung und sind auf Verstecke und ausreichend Deckung angewiesen, um zu überleben. Fische, die groß genug sind, um Garnelen zu fressen, oder solche mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt, stellen eine permanente Gefahr dar. Selbst Fische, die als friedlich gelten, können im Hungerfall zu Jägern werden und sich an den kleinen Krebstieren vergreifen. Zudem kann der Stress, ständig in Angst vor Fressfeinden leben zu müssen, das Immunsystem der Garnelen schwächen und sie anfälliger für Krankheiten machen.
Fische, die Sie unbedingt vermeiden sollten:
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Barsche: Die meisten Barscharten, von kleinen Zwergbarschen bis hin zu großen Buntbarschen, sind ausgesprochene Raubfische. Sie jagen Garnelen aktiv und machen keine Ausnahme. Selbst kleine Barscharten können junge Garnelen oder frisch gehäutete, weiche Garnelen gefährden.
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Arowanas: Diese imposanten Fische sind reine Raubfische und fressen alles, was in ihr Maul passt. Garnelen haben hier keine Chance.
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Salmler (einige Arten): Während einige Salmlerarten friedlich sind und sich gut mit Garnelen vergesellschaften lassen, gibt es auch Räuber unter ihnen. Dazu gehören beispielsweise Rotaugen-Moenkhausia (Moenkhausia sanctaefilomenae) oder auch größere Salmlerarten. Informieren Sie sich daher genau über die jeweilige Art, bevor Sie sie in Ihr Garnelenbecken setzen.
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Bärblinge (einige Arten): Ähnlich wie bei den Salmlern gibt es auch bei den Bärblingen Arten, die gerne an Garnelen knabbern, insbesondere an den Fühlern. Große Bärblinge können sogar ganze Garnelen fressen.
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Raubwelse: Diese nachtaktiven Jäger sind opportunistische Fresser und machen auch vor Garnelen nicht halt.
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Große und aggressive Fische allgemein: Grundsätzlich gilt: Je größer und aggressiver ein Fisch, desto größer die Gefahr für Ihre Garnelen. Vermeiden Sie also jegliche Fische, die als Räuber bekannt sind oder ein aggressives Verhalten zeigen.
Auch “friedliche” Fische können zur Gefahr werden:
Es ist wichtig zu betonen, dass auch vermeintlich friedliche Fische zu einer Gefahr für Garnelen werden können, insbesondere Jungtiere. Dies gilt besonders, wenn die Fische hungrig sind oder die Garnelen nicht ausreichend Versteckmöglichkeiten haben. Zu den Fischen, bei denen Vorsicht geboten ist, gehören:
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Panzerwelse: Obwohl sie friedlich sind, können Panzerwelse, insbesondere beim Füttern, unbeabsichtigt Garnelen überrennen oder gar verletzen.
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Guppys und Platys: Diese beliebten Anfängerfische können zwar meist friedlich mit ausgewachsenen Garnelen zusammenleben, stellen aber eine Gefahr für Junggarnelen dar. Sie fressen die kleinen Krebstiere, sobald sie ihnen vor das Maul schwimmen.
Fazit:
Die Vergesellschaftung von Garnelen mit Fischen erfordert sorgfältige Planung und Recherche. Informieren Sie sich gründlich über die Bedürfnisse und das Verhalten der einzelnen Fischarten, bevor Sie sie in Ihr Garnelenbecken setzen. Bieten Sie Ihren Garnelen ausreichend Versteckmöglichkeiten und sorgen Sie für eine abwechslungsreiche Ernährung, um das Jagdverhalten der Fische zu minimieren. Im Zweifelsfall ist es besser, auf die Vergesellschaftung von Garnelen mit Fischen zu verzichten und ein reines Garnelenbecken (sogenanntes “Artbecken”) zu betreiben, um sicherzustellen, dass die kleinen Krabbler ungestört leben und sich vermehren können. Nur so können Sie sich langfristig an der faszinierenden Welt der Garnelenhaltung erfreuen.
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