Welche Nahrungsmittel enthalten am meisten Lithium?

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Lithium ist in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten. Vollkornprodukte, Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln sind gute Quellen. Auch tierische Produkte wie Eier, Butter und Fleisch weisen geringe Mengen auf. Die Aufnahme über die Nahrung ist ein natürlicher Weg, Lithium zuzuführen.
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Lithium in der Nahrung: Mythen und Fakten

Lithium, ein essentielles Spurenelement, ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt, nicht zuletzt aufgrund seiner Verwendung in der Psychiatrie. Die Frage, welche Lebensmittel reich an Lithium sind, wird daher zunehmend gestellt. Es ist jedoch wichtig, zwischen den geringen Mengen Lithium in der Nahrung und den therapeutischen Dosen, die in Medikamenten verabreicht werden, zu unterscheiden. Eine ausschließliche Versorgung über die Ernährung ist zur Behandlung von Lithium-Mangelzuständen – die äußerst selten sind und meist nur in Verbindung mit speziellen Stoffwechselstörungen auftreten – nicht ausreichend und medizinisch nicht ratsam.

Die Behauptung, bestimmte Lebensmittel enthielten “viel” Lithium, ist irreführend. Die Konzentrationen sind generell sehr gering und stark von Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Düngung und Verarbeitung der Lebensmittel abhängig. Analysen zeigen, dass die Aufnahme von Lithium über die Nahrung im Milligrammbereich liegt, während therapeutische Dosen im Hunderte-Milligrammbereich liegen. Ein signifikanter Unterschied.

Welche Lebensmittel enthalten nachweisbare Mengen an Lithium?

Studien belegen, dass verschiedene Lebensmittel Spuren von Lithium enthalten. Zu den häufig genannten gehören:

  • Vollkornprodukte: Insbesondere Produkte aus regionalem, unbehandeltem Getreide können höhere Lithiumkonzentrationen aufweisen. Die genaue Menge variiert jedoch stark.
  • Gemüse: Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln werden oft als Quellen genannt, aber auch hier gilt: Die Mengen sind minimal. Der Lithiumgehalt kann außerdem je nach Anbauart und Bodenbeschaffenheit stark schwanken.
  • Tierische Produkte: Eier, Milchprodukte und Fleisch enthalten ebenfalls geringe Mengen Lithium. Die Konzentration ist jedoch in der Regel niedriger als in den genannten Pflanzen.
  • Mineralwasser: Manche Mineralwässer weisen einen höheren Lithiumgehalt auf als andere. Die Angaben finden sich meist auf den Etiketten. Hier sollte man jedoch die Gesamtaufnahme über den Tag im Blick behalten.

Wichtiger Hinweis: Es ist unmöglich, eine präzise Aussage darüber zu treffen, welche Lebensmittel “am meisten” Lithium enthalten. Die Variabilität der Konzentrationen ist zu groß. Eine gezielte Ernährungsumstellung zur Erhöhung des Lithiumspiegels ist – abgesehen von möglichen positiven Auswirkungen durch eine allgemein gesunde Ernährung – ohne medizinische Begleitung nicht sinnvoll und kann sogar gefährlich sein.

Fazit:

Während verschiedene Lebensmittel Spuren von Lithium enthalten, ist die Menge so gering, dass eine ausschließliche Zufuhr über die Nahrung für den Körper nicht relevant ist und keinesfalls eine therapeutische Wirkung erzielt. Bei Verdacht auf einen Lithiummangel oder bei Bedarf an einer Lithiumtherapie ist immer ein Arzt zu konsultieren. Selbstmedikation ist in diesem Zusammenhang gefährlich und dringend abzuraten. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist jedoch grundsätzlich empfehlenswert für die allgemeine Gesundheit.