Welches Fett ist am ungesündesten?

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Gesättigte Fettsäuren, oft als ungesunde Fette klassifiziert, belasten den Körper bei übermäßigem Konsum. Erhöhte Cholesterinwerte, Diabetesrisiko und Arteriosklerose sind mögliche Folgen. Ein maßvoller Umgang ist daher für die Gesundheit unerlässlich.

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Das gefährlichste Fett: Ein differenzierter Blick über gesättigte Fettsäuren hinaus

Gesättigte Fettsäuren stehen oft im Kreuzfeuer der Kritik, wenn es um ungesunde Ernährung geht. Zu viel davon kann tatsächlich zu erhöhten Cholesterinwerten, einem gesteigerten Risiko für Diabetes Typ 2 und Arteriosklerose führen. Ein maßvoller Konsum ist deshalb ratsam. Doch die einfache Gleichung “gesättigte Fettsäuren = ungesundestes Fett” greift zu kurz. Ein differenzierter Blick offenbart weitere Kandidaten, die unserer Gesundheit noch stärker schaden können.

Während gesättigte Fettsäuren in Maßen durchaus Teil einer ausgewogenen Ernährung sein können, stellen industriell verarbeitete Fette, insbesondere Transfette, eine deutlich größere Gefahr dar. Diese entstehen durch die künstliche Härtung von ungesättigten Pflanzenölen und finden sich häufig in frittierten Lebensmitteln, Fertiggerichten, Backwaren und einigen Margarinesorten. Transfette erhöhen nicht nur das “schlechte” LDL-Cholesterin, sondern senken gleichzeitig das “gute” HDL-Cholesterin, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch erhöht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, die Aufnahme von Transfetten auf unter 1% der täglichen Kalorienzufuhr zu beschränken. In einigen Ländern ist die Verwendung von Transfetten in Lebensmitteln bereits verboten.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Qualität der Fette. Auch bei ungesättigten Fettsäuren, die grundsätzlich als gesund gelten, gibt es Unterschiede. Hochwertige, kaltgepresste Öle wie Olivenöl oder Leinöl liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Hingegen können mehrfach ungesättigte Fettsäuren in stark verarbeiteten Pflanzenölen, die hohen Temperaturen und Licht ausgesetzt waren, oxidieren und somit gesundheitsschädlich werden. Diese oxidierten Fette fördern Entzündungen im Körper und können langfristig das Risiko für chronische Erkrankungen erhöhen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht alle gesättigten Fettsäuren per se “böse” sind. Vielmehr ist ein übermäßiger Konsum von Fett generell, insbesondere von industriell verarbeiteten Transfetten und oxidierten Ölen, das eigentliche Problem. Eine gesunde Ernährung basiert auf einem bewussten Umgang mit Fett und der Auswahl hochwertiger Fettquellen. Frische, unverarbeitete Lebensmittel, kaltgepresste Öle und ein maßvoller Genuss von tierischen Produkten aus artgerechter Haltung sind die Grundlage für eine optimale Fettversorgung. Anstatt sich auf einzelne Nährstoffe zu fokussieren, ist ein ganzheitlicher Blick auf die Ernährungsweise entscheidend für die Gesundheit.