Wie gesundheitsschädlich ist Natriumnitrit?

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Natriumnitrit ist in geringen Mengen unbedenklich. Hohe Dosen sind jedoch problematisch, da der Stoff mit Aminen im Körper reagiert und potenziell krebserregende Nitrosamine bilden kann. Daher ist ein maßvoller Konsum wichtig.

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Natriumnitrit: Freund oder Feind in unserem Essen?

Natriumnitrit (NaNO₂) ist ein Konservierungsmittel, das in vielen verarbeiteten Fleischprodukten wie Wurst, Schinken und Speck vorkommt. Es verleiht diesen Lebensmitteln ihre charakteristische rosa Farbe, hemmt das Wachstum von Bakterien wie Clostridium botulinum (dem Erreger des Botulismus) und trägt zum typischen Geschmack bei. Doch trotz dieser Vorteile wirft der Einsatz von Natriumnitrit immer wieder Fragen zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit auf. Wie gefährlich ist dieser Stoff tatsächlich?

In geringen Mengen, wie sie üblicherweise in Lebensmitteln vorkommen, gilt Natriumnitrit als unbedenklich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat einen akzeptablen täglichen Aufnahmewert (ADI) festgelegt. Problematisch wird es jedoch bei einer übermäßigen Aufnahme. Der Grund dafür liegt in der Reaktion von Natriumnitrit mit bestimmten Aminen, die natürlicherweise im Körper vorkommen oder durch die Nahrung aufgenommen werden. Diese Reaktion kann zur Bildung von Nitrosaminen führen, die als potenziell krebserregend eingestuft werden.

Das Risiko der Nitrosaminbildung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die Menge des aufgenommenen Natriumnitrits, die Art und Menge der vorhandenen Amine sowie die Zubereitungsart der Lebensmittel. Hohe Temperaturen, wie sie beispielsweise beim Braten oder Grillen entstehen, können die Nitrosaminbildung begünstigen.

Um das Risiko der Nitrosaminbildung zu minimieren, sollten einige Punkte beachtet werden:

  • Maßvoller Konsum von verarbeitetem Fleisch: Der Verzicht auf übermäßigen Konsum von Wurst, Schinken, Speck etc. ist der effektivste Weg, die Natriumnitrit-Aufnahme zu begrenzen.
  • Abwechslungsreiche Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse liefert Antioxidantien, die die Nitrosaminbildung hemmen können.
  • Schonende Zubereitung: Verarbeitete Fleischprodukte sollten möglichst schonend gegart werden, um die Bildung von Nitrosaminen zu reduzieren. Grillen und Braten bei hohen Temperaturen sind weniger empfehlenswert.
  • Vitamin-C-reiche Lebensmittel: Gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C kann die Nitrosaminbildung ebenfalls hemmen. Daher ist es ratsam, zu verarbeitetem Fleisch auch vitaminreiche Beilagen wie Salat oder Gemüse zu verzehren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Natriumnitrit in den in Lebensmitteln üblichen Mengen als unbedenklich gilt. Ein übermäßiger Konsum von nitritpökelsalzhaltigen Produkten sollte jedoch vermieden werden, um das potenzielle Risiko der Nitrosaminbildung zu minimieren. Durch eine bewusste Ernährung und schonende Zubereitung von Lebensmitteln kann dieses Risiko weiter reduziert werden. Es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Vorteilen von Natriumnitrit als Konservierungsmittel und den potenziellen Risiken abzuwägen.