Wie gut ist Magnesiumoxid zum Einnehmen?

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Die tägliche Einnahme von Magnesiumoxid kann bei hohen Dosen (über 350 mg) zu gesundheitlichen Problemen führen, wie Durchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfe. Eine ärztliche Beratung ist bei Einnahme höherer Dosierungen empfohlen.

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Magnesiumoxid zum Einnehmen: Eine kritische Betrachtung von Nutzen und Risiken

Magnesium ist ein lebensnotwendiges Mineral, das an hunderten von Stoffwechselprozessen in unserem Körper beteiligt ist. Von der Muskel- und Nervenfunktion über die Regulation des Blutzuckerspiegels bis hin zur Knochengesundheit spielt Magnesium eine zentrale Rolle. Viele Menschen leiden jedoch an einem Magnesiummangel, oft bedingt durch ungesunde Ernährung, Stress oder bestimmte Medikamente. In solchen Fällen greifen viele zu Magnesiumpräparaten, wobei Magnesiumoxid eine der häufigsten und kostengünstigsten Optionen darstellt. Doch wie gut ist Magnesiumoxid zum Einnehmen wirklich? Eine differenzierte Betrachtung ist hier entscheidend.

Die Vorteile von Magnesiumoxid:

  • Kostengünstige Quelle: Magnesiumoxid ist im Vergleich zu anderen Magnesiumverbindungen in der Regel deutlich preiswerter. Dies macht es für Menschen mit einem begrenzten Budget zu einer attraktiven Option.
  • Hoher Magnesiumgehalt: Magnesiumoxid enthält einen hohen Anteil an elementarem Magnesium. Das bedeutet, dass eine relativ kleine Menge Magnesiumoxid eine beträchtliche Dosis Magnesium liefern kann.
  • Leicht verfügbar: Magnesiumoxid ist rezeptfrei in Apotheken, Drogerien und Online-Shops erhältlich.

Die Nachteile und Risiken von Magnesiumoxid:

  • Geringe Bioverfügbarkeit: Der größte Nachteil von Magnesiumoxid ist seine relativ geringe Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, dass der Körper nur einen geringen Prozentsatz des eingenommenen Magnesiums tatsächlich aufnehmen kann. Studien haben gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Magnesiumoxid deutlich geringer ist als bei anderen Magnesiumverbindungen wie Magnesiumcitrat oder -glycinat.
  • Abführende Wirkung: Magnesiumoxid wirkt stark abführend. Bei höheren Dosen (über 350 mg) kommt es häufig zu Durchfall, Übelkeit, Bauchkrämpfen und Blähungen. Dies kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und dazu führen, dass das Präparat nicht regelmäßig eingenommen wird.
  • Beeinträchtigung der Nährstoffaufnahme: Die abführende Wirkung von Magnesiumoxid kann auch die Aufnahme anderer Nährstoffe im Darm beeinträchtigen.
  • Nicht geeignet für alle: Menschen mit Nierenerkrankungen sollten Magnesiumoxid nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen, da es bei ihnen zu einer Magnesiumvergiftung (Hypermagnesiämie) kommen kann. Auch bei bestimmten Medikamenteneinnahmen ist Vorsicht geboten, da Magnesium die Wirkung einiger Medikamente beeinflussen kann.
  • Maskierung eines Magnesiummangels: Da Magnesiumoxid nur schlecht vom Körper aufgenommen wird, kann es zu dem Eindruck erwecken, dass der Magnesiummangel behoben ist, obwohl dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Die Symptome des Mangels können somit weiterhin bestehen bleiben oder sich sogar verschlimmern.

Alternativen zu Magnesiumoxid:

Angesichts der Nachteile von Magnesiumoxid sind andere Magnesiumverbindungen oft die bessere Wahl. Zu den gut bioverfügbaren Alternativen gehören:

  • Magnesiumcitrat: Wird gut vom Körper aufgenommen und wirkt weniger stark abführend als Magnesiumoxid.
  • Magnesiumglycinat: Sehr gut verträglich und besonders geeignet für Menschen mit empfindlichem Magen.
  • Magnesiumchlorid: Kann sowohl oral als auch transdermal (über die Haut) angewendet werden.
  • Magnesiummalat: Wird gut vom Körper aufgenommen und soll bei Müdigkeit und Muskelbeschwerden helfen.

Fazit:

Magnesiumoxid ist eine kostengünstige Magnesiumquelle mit einem hohen Magnesiumgehalt. Aufgrund seiner geringen Bioverfügbarkeit und der häufigen Nebenwirkungen in Form von Durchfall und Bauchkrämpfen ist es jedoch nicht die ideale Wahl zur Behandlung eines Magnesiummangels. Besser verträgliche und bioverfügbare Alternativen wie Magnesiumcitrat oder -glycinat sind in der Regel vorzuziehen.

Wichtig: Bevor Sie mit der Einnahme von Magnesiumpräparaten beginnen, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker konsultieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie bereits Medikamente einnehmen oder an Vorerkrankungen leiden. Eine ärztliche Beratung ist auch ratsam, wenn Sie eine höhere Dosierung von Magnesiumoxid in Betracht ziehen. Der Arzt kann den Magnesiumspiegel im Blut überprüfen und die für Sie geeignete Magnesiumverbindung und Dosierung empfehlen.