Wie kommt Sprudel ins Wasser?

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Kohlensäurehaltiges Wasser entsteht durch das Einpressen von Kohlendioxid (CO2) unter Druck. Diese Druckbeaufschlagung ermöglicht die chemische Reaktion zwischen CO2 und Wasser, wodurch die prickelnde Kohlensäure gebildet wird.

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Das Geheimnis des prickelnden Sprudels: Wie Kohlensäure ins Wasser kommt

Sprudelwasser, ob nun aus der Glasflasche, der PET-Flasche oder dem heimischen Wassersprudler, erfrischt mit seinem charakteristischen Prickeln. Doch wie kommt diese Kohlensäure eigentlich ins Wasser? Die Antwort liegt in einem simplen, aber faszinierenden physikalisch-chemischen Prozess.

Im Kern des Ganzen steht das Gas Kohlendioxid (CO2). Dieses wird unter Druck in das Wasser gepresst. Entscheidend ist dabei, dass der Druck deutlich höher ist als der normale Atmosphärendruck. Durch diesen Druckunterschied kann sich das CO2 im Wasser lösen. Es entsteht dabei nicht einfach nur eine Mischung aus Wasser und Gasbläschen, wie man vielleicht vermuten könnte. Stattdessen reagiert ein kleiner Teil des gelösten CO2 chemisch mit dem Wasser (H2O).

Diese Reaktion führt zur Bildung von Kohlensäure (H2CO3). H2O + CO2 ⇌ H2CO3. Das Doppelpfeil-Symbol (⇌) deutet darauf hin, dass es sich um eine Gleichgewichtsreaktion handelt. Das bedeutet, die Kohlensäure zerfällt auch wieder in Wasser und Kohlendioxid. Unter Druck verschiebt sich das Gleichgewicht jedoch in Richtung Kohlensäurebildung. Je höher der Druck, desto mehr CO2 löst sich und desto mehr Kohlensäure entsteht.

Öffnet man nun die Flasche, sinkt der Druck schlagartig. Das Gleichgewicht verschiebt sich zurück, die Kohlensäure zerfällt, und das CO2 entweicht in Form der charakteristischen Sprudelbläschen. Dieses Aufsteigen der Bläschen und das Platzen an der Oberfläche erzeugen das typische Prickeln im Mund.

Neben dem Druck spielt auch die Temperatur eine Rolle. Kaltes Wasser kann mehr CO2 lösen als warmes. Deshalb hält sich die Kohlensäure in gekühltem Sprudelwasser länger.

Interessanterweise ist nur ein geringer Teil des gelösten CO2 tatsächlich als Kohlensäure vorhanden. Der Großteil liegt weiterhin als gelöstes CO2 vor. Dennoch ist es die Kohlensäure, die dem Sprudelwasser seinen leicht säuerlichen Geschmack verleiht.

Die Kohlensäurekonzentration im Wasser wird in Gramm pro Liter (g/l) angegeben. Sie bestimmt, wie intensiv das Prickeln letztendlich empfunden wird. Von mild perlend bis hin zu stark sprudelnd ist die Bandbreite groß und bietet für jeden Geschmack das passende Erlebnis.