Wird man mit Sonnencreme weniger braun?

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Sonnencreme reduziert die Intensität der UV-Strahlung, die für die Bräunung verantwortlich ist. Ein vollständiger Bräunungsschutz ist jedoch nicht gewährleistet. Die Hautbräunung wird verlangsamt, aber ein gewisser Grad an Bräunung bleibt selbst mit hohem Lichtschutzfaktor möglich. Eine gesunde Dosis Sonne ist wichtig, aber maßvoller Bräunungs-Schutz ist unerlässlich.
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Braunt man mit Sonnencreme weniger? – Ein Mythos im Faktencheck

Der Sommer lockt mit Sonne, Strand und der Sehnsucht nach einer attraktiven Bräune. Doch die Frage nach dem richtigen Sonnenschutz und seiner Auswirkung auf die Bräunung beschäftigt viele. Stimmt es, dass man mit Sonnencreme überhaupt nicht braun wird? Die Antwort ist ein klares Nein – aber mit wichtigen Nuancen.

Sonnencreme reduziert die Intensität der UV-Strahlung, die für die Melaninproduktion, den Prozess der Hautbräunung, verantwortlich ist. Sie fungiert als Filter, der einen Teil der schädlichen UVA- und UVB-Strahlen absorbiert oder reflektiert. Ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) bedeutet dabei eine entsprechend stärkere Abschwächung dieser Strahlen. Ein LSF 50 beispielsweise filtert 98% der UVB-Strahlung. Das bedeutet jedoch nicht, dass nur 2% der Strahlung durchdringen und zu einer Bräunung führen. Die verbleibenden 2% können immer noch eine merkliche Bräunung verursachen, wenn man sich über einen längeren Zeitraum der Sonne aussetzt.

Der entscheidende Unterschied liegt in der Geschwindigkeit und der Intensität der Bräunung. Mit Sonnencreme bräunt man langsamer und weniger intensiv. Die Bräunung verläuft sanfter und das Risiko für Sonnenbrand wird deutlich reduziert. Ohne Sonnencreme hingegen besteht die Gefahr einer schnellen, intensiven und potenziell schädlichen Bräunung, die mit einem hohen Risiko für langfristige Hautschäden wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs verbunden ist.

Man kann den Effekt mit einem Foto vergleichen: Ein Bild mit langem Belichtungszeit erhält eine intensivere Farbe, während ein Bild mit kurzer Belichtungszeit und reduziertem Licht weniger intensiv belichtet wird. Die Sonnencreme wirkt hier analog – sie verkürzt die “Belichtungszeit” der Haut.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Sonnencreme verhindert die Bräunung nicht vollständig, sondern verlangsamt und mildert sie. Sie schützt die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne und ermöglicht eine sanftere, langsamere Bräunung, die weniger gesundheitsschädlich ist. Wer eine schnelle, intensive Bräune anstrebt, sollte auf Sonnencreme verzichten – ein Risiko, das angesichts der gesundheitlichen Gefahren jedoch absolut nicht empfohlen wird. Eine gesunde, moderate Bräunung ist mit ausreichendem Sonnenschutz möglich und deutlich besser als eine intensive Bräunung ohne Schutz. Priorität sollte immer dem Schutz der Haut vor schädlichen UV-Strahlen gelten.