Kann man Schimmel an Kartoffeln wegschneiden?
Bei Kartoffeln ist es ratsam, großflächig den Schimmel zu entfernen, wenn er nur die Oberfläche befällt. Festere Sorten wie Karotten und Äpfel erlauben ebenfalls das großzügige Entfernen von Schimmel.
Schimmel an Kartoffeln: Wegschneiden oder wegwerfen?
Schimmel an Lebensmitteln ist ein unappetitlicher Anblick und wirft die Frage auf: Kann man den betroffenen Teil einfach wegschneiden und den Rest bedenkenlos verzehren? Bei Kartoffeln ist die Antwort leider nicht so einfach wie bei manchen anderen Gemüsesorten. Der scheinbar einfache Lösungsansatz „Schimmel wegschneiden und gut ist“ ist hier mit Vorsicht zu genießen.
Während bei festerem Obst und Gemüse wie Äpfeln oder Karotten das großzügige Entfernen von oberflächlichem Schimmel unter bestimmten Bedingungen tatsächlich akzeptabel sein kann, verhält es sich bei Kartoffeln anders. Die entscheidende Unterscheidung liegt in der Struktur des Knollengemüses und der Art, wie sich Schimmel ausbreitet.
Warum das Wegschneiden bei Kartoffeln oft problematisch ist:
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Unsichtbare Myzelhyphen: Schimmelpilze bestehen nicht nur aus dem sichtbaren, flauschigen Myzel, sondern aus einem weit verzweigten Netzwerk aus feinen Fäden, den Hyphen. Diese Hyphen dringen tief in das Kartoffelfleisch ein, oft weit über den sichtbaren Schimmelbefall hinaus. Selbst wenn man einen großen Bereich um den sichtbaren Schimmel entfernt, können mikroskopisch kleine Hyphen bereits das gesamte Innere der Kartoffel kontaminiert haben.
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Toxine: Viele Schimmelpilze produzieren Mykotoxine – giftige Substanzen, die selbst nach dem Entfernen des sichtbaren Schimmels in der Kartoffel verbleiben können. Diese Toxine können gesundheitsschädlich sein und Übelkeit, Erbrechen oder andere Beschwerden verursachen. Ein gesundheitliches Risiko lässt sich durch blosses Wegschneiden des sichtbaren Schimmels nicht ausschließen.
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Verbreitung im Inneren: Im Gegensatz zu festeren Früchten und Gemüse können Kartoffeln leicht anfälliger für innere Schimmelbildung sein. Oftmals ist der sichtbare Schimmel nur die Spitze des Eisbergs. Der Schimmel kann sich entlang von Rissen oder Verletzungen der Kartoffelschale ausbreiten, die man von außen nicht unbedingt erkennen kann.
Wann man Kartoffeln besser wegwirft:
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Weicher, matschiger Bereich: Ist die Kartoffel um den Schimmel herum weich oder matschig, ist dies ein deutliches Zeichen für eine weitreichende Schimmelbildung im Inneren. In diesem Fall sollte die Kartoffel unbedingt entsorgt werden.
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Großer Schimmelbefall: Auch bei einem großflächigen Schimmelbefall, selbst wenn die Kartoffel an sich noch fest erscheint, ist das Risiko einer Mykotoxin-Kontamination zu hoch. Die Entsorgung ist die sicherste Vorgehensweise.
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Zweifel: Bestehen Zweifel an der Ausbreitung des Schimmels, ist es stets besser, die Kartoffel zu entsorgen. Die Gesundheit geht vor dem vermeintlichen Verlust einer einzelnen Kartoffel.
Fazit: Das Wegschneiden von Schimmel an Kartoffeln ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln riskanter. Die unsichtbare Ausbreitung von Hyphen und die Produktion von Mykotoxinen machen die sichere Entfernung des Schimmels praktisch unmöglich. Bei kleinstem Zweifel sollte man die betroffene Kartoffel lieber entsorgen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Eine vorsichtige Handhabung und regelmäßige Kontrolle der Lagerung von Kartoffeln helfen, Schimmelbefall von vornherein zu minimieren.
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