Soll man sich bei Fieber warm anziehen?

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Um eine akkurate Fiebermessung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, vorab eine Ruhepause einzulegen. Übermäßige körperliche Aktivität oder zu warme Kleidung, besonders bei Kindern, können die Körpertemperatur künstlich erhöhen und somit das Messergebnis verfälschen. Eine halbe Stunde Entspannung und angemessene Kleidung schaffen eine zuverlässigere Basis für die Messung.

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Fieber und Kleidung: Warm einpacken oder lieber locker lassen?

Fieber ist ein natürlicher Abwehrmechanismus unseres Körpers im Kampf gegen Krankheitserreger. Die erhöhte Körpertemperatur soll die Vermehrung von Viren und Bakterien hemmen und das Immunsystem unterstützen. Doch wie verhält man sich richtig, wenn das Thermometer steigt? Eine Frage, die oft gestellt wird, betrifft die richtige Kleidungswahl bei Fieber: Soll man sich warm einpacken oder eher kühl halten?

Die kurze Antwort lautet: Es kommt darauf an.

Das Ziel: Dem Körper helfen, die Temperatur zu regulieren

Bei Fieber ist es wichtig, dem Körper bei der Temperaturregulation zu helfen und sich nach dem eigenen Empfinden zu richten. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, um die Temperatur zu erhöhen oder zu senken. Ziel ist es, diesen Prozess zu unterstützen und nicht unnötig zu behindern.

Die Phasen des Fiebers verstehen:

Fieber verläuft typischerweise in Phasen:

  • Anstieg des Fiebers (Frösteln): In dieser Phase friert man, der Körper versucht, die Temperatur zu erhöhen. Hier kann es sinnvoll sein, sich warm anzuziehen oder unter eine Decke zu kuscheln. Das Gefühl von Frösteln signalisiert, dass der Körper Wärme benötigt.
  • Plateauphase (Hohes Fieber): Die Körpertemperatur ist stabil erhöht. In dieser Phase schwitzt man oft und fühlt sich heiß. Hier sollte man die Kleidung reduzieren, um dem Körper die Wärmeabgabe zu erleichtern. Leichte, atmungsaktive Kleidung ist jetzt ideal.
  • Abfall des Fiebers (Schwitzen): Die Körpertemperatur sinkt wieder. Auch in dieser Phase ist leichte Kleidung wichtig, um das Schwitzen nicht zu behindern und eine Überhitzung zu vermeiden.

Generelle Empfehlungen:

  • Auf das eigene Gefühl hören: Das Wichtigste ist, auf das eigene Körpergefühl zu hören. Frieren Sie? Dann ziehen Sie sich wärmer an. Fühlen Sie sich überhitzt? Dann legen Sie Kleidung ab.
  • Leichte, atmungsaktive Kleidung: Vermeiden Sie schwere, synthetische Stoffe, die die Wärme stauen. Baumwolle ist eine gute Wahl.
  • Zwiebellook: Mehrere dünne Schichten Kleidung sind besser als ein dicker Pullover. So können Sie je nach Bedarf Schichten an- oder ausziehen.
  • Keine Überhitzung: Vermeiden Sie es, sich so warm einzupacken, dass Sie stark schwitzen und sich unwohl fühlen. Dies kann den Kreislauf belasten.
  • Regelmäßige Temperaturkontrolle: Messen Sie regelmäßig Ihre Körpertemperatur, um den Verlauf des Fiebers zu beobachten und Ihre Kleidung entsprechend anzupassen.
  • Ausreichend trinken: Fieber führt zu Flüssigkeitsverlust. Trinken Sie ausreichend Wasser, Tee oder verdünnte Säfte, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.

Besondere Vorsicht bei Kindern:

Bei Kindern ist es besonders wichtig, auf Überhitzung zu achten. Kinder können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu warm angezogen ist, und kontrollieren Sie regelmäßig seine Temperatur.

Falsche Fiebermessung vermeiden:

Wie in der Einleitung erwähnt, kann zu warme Kleidung die Körpertemperatur verfälschen und zu einer falschen Fiebermessung führen. Vermeiden Sie es, sich vor der Messung dick einzupacken oder körperlich anzustrengen. Gönnen Sie sich eine halbe Stunde Ruhe und tragen Sie angemessene Kleidung, um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten.

Wann zum Arzt?

Fieber ist in den meisten Fällen harmlos und klingt nach einigen Tagen von selbst ab. In bestimmten Fällen ist jedoch ein Arztbesuch ratsam:

  • Bei sehr hohem Fieber (über 40°C)
  • Bei Fieber, das länger als drei Tage anhält
  • Bei Begleiterscheinungen wie starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Atemnot oder Hautausschlag
  • Bei Fieber bei Säuglingen und Kleinkindern

Fazit:

Die richtige Kleidung bei Fieber ist ein Balanceakt. Es gilt, dem Körper bei der Temperaturregulation zu helfen, ohne ihn zu überhitzen oder zu unterkühlen. Hören Sie auf Ihr Körpergefühl, tragen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung und passen Sie Ihre Kleidung an die jeweilige Fieberphase an. Und vergessen Sie nicht: Bei Unsicherheiten oder starken Beschwerden ist ein Arztbesuch immer die beste Wahl.