Warum passt Rotwein nicht zu Fisch?

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Der zarte Geschmack von Fisch gerät durch die kräftigen Aromen vieler Rotweine leicht in den Hintergrund. Hinzu kommt die unangenehme Wechselwirkung der Weintannine mit dem Fischöl, die einen unerwünschten, metallischen Beigeschmack erzeugt und den Genuss beeinträchtigt.

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Warum Rotwein und Fisch oft keine gute Kombination sind

Die landläufige Weisheit rät von Rotwein zu Fisch ab, und das hat gute Gründe, die über reine Tradition hinausgehen. Zwar gibt es Ausnahmen, doch die generelle Empfehlung hat ihre Berechtigung in der komplexen Interaktion zwischen den Aromen des Weins und denen des Fisches.

Der Hauptgrund liegt im zarten, oft subtilen Geschmacksprofil vieler Fischarten. Im Gegensatz zu kräftigem Fleisch, das die intensiven Aromen eines Rotweins aufnehmen kann, wird der delikate Geschmack von Fisch durch dominante Tannine und Holznoten leicht überdeckt. Das Resultat? Der Fischgeschmack geht verloren und der Wein dominiert das Geschmackserlebnis – eine unglückliche Verschwendung beider Komponenten.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die chemische Reaktion zwischen den Tanninen im Rotwein und dem im Fisch enthaltenen Fischöl. Diese Verbindung erzeugt einen unangenehmen, metallischen Geschmack, der oft als “fischig” oder “blutig” beschrieben wird. Dieser Beigeschmack beeinträchtigt den Genuss sowohl des Weins als auch des Fisches erheblich und hinterlässt einen unangenehmen Nachgeschmack.

Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser Regel. Leichte Rotweine mit geringen Tanninen, wie zum Beispiel ein junger, fruchtiger Pinot Noir oder ein leichter Beaujolais, können zu bestimmten Fischarten, insbesondere solchen mit kräftigerem Geschmack und festerer Textur wie Thunfisch oder Lachs, durchaus passen. Auch Zubereitungsmethoden spielen eine Rolle: Ein gegrillter Thunfischsteak verträgt eher einen Rotwein als ein gedämpftes Kabeljaufilet.

Die Wahl des richtigen Weins sollte immer auf den individuellen Geschmack und die jeweilige Fischsorte und Zubereitung abgestimmt sein. Wer unsicher ist, greift lieber zu einem Weißwein oder Rosé, die in der Regel harmonischer mit Fischgerichten kombinieren. Denn letztlich geht es darum, den Genuss beider Komponenten – Wein und Fisch – optimal zu entfalten.