Warum wird zu Espresso Wasser serviert?

Warum wird zu Espresso Wasser serviert?

Ein kleines Glas Wasser neben der dampfenden Espressotasse – ein gewohntes Bild in Cafés. Doch wozu dient es eigentlich? Die landläufige Annahme, das Wasser spüle den Mundraum vor dem Espresso-Genuss sauber, um die Aromen besser wahrzunehmen, trifft nur teilweise zu. Tatsächlich spielt das Wasser eine vielfältigere Rolle und dient vor allem dem Wohlbefinden.

Ein zentraler Aspekt ist der Einfluss des Espressos auf den Magen. Koffein und die im Kaffee enthaltenen Säuren können die Magensäureproduktion anregen. Dies kann bei empfindlichen Personen zu Sodbrennen, Magenbeschwerden oder einem unangenehmen Druckgefühl führen. Das Wasser, vorzugsweise still und bei Zimmertemperatur, hilft, die Magensäure zu verdünnen und puffert somit deren Wirkung ab. Trinkt man das Wasser nach dem Espresso, kann es diesen Effekt ebenfalls unterstützen und gleichzeitig den oft bitteren Nachgeschmack des Kaffees mildern.

Darüber hinaus dient das Wasser der Neutralisation des Gaumens. Vor dem Espresso getrunken, reinigt es den Mundraum von Geschmacksresten anderer Speisen oder Getränke und bereitet die Geschmacksknospen optimal auf das intensive Aroma des Espressos vor. Nach dem Genuss kann das Wasser ebenfalls helfen, die anhaftenden Kaffeeöle und -partikel zu entfernen und somit ein länger anhaltendes Frischegefühl im Mund zu hinterlassen.

Die Tradition des Wasser-Servierens zum Espresso hat also durchaus ihren Sinn und dient nicht nur der Ästhetik. Es unterstützt den Kaffeegenuss, indem es Magenbeschwerden vorbeugt und die Aromenwahrnehmung optimiert. Die Reihenfolge, ob vor oder nach dem Espresso getrunken, bleibt dabei dem persönlichen Empfinden überlassen. Beide Varianten bieten Vorteile und tragen zu einem rundum angenehmen Espresso-Erlebnis bei.