Was hilft bei Angstzuständen sofort?

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Inmitten aufkommender Angst kann bewusste Atemkontrolle Wunder wirken. Ein innerliches Stopp signalisiert eine Unterbrechung des Teufelskreises. Körperliche Aktivität, wie das Ballen der Fäuste, leitet Energie um. Ein kühler Frischekick kann die Sinne neu justieren. Bewusstes Verharren im Moment, anstatt zu fliehen, und das Umlenken der Gedanken, bieten zusätzliche Anker in stürmischer See.

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Soforthilfe bei Angst: Anker in der stürmischen See

Angst kann uns wie eine Welle überrollen und alles um uns herum verschwinden lassen. Inmitten dieser stürmischen See gibt es jedoch Anker, die uns Halt geben und uns helfen, die Kontrolle zurückzugewinnen. Diese Sofortmaßnahmen bieten keine langfristige Lösung für Angststörungen, können aber in akuten Situationen wertvolle Unterstützung bieten und den Sturm etwas abflauen lassen.

Atem – der Lebensanker: Bewusstes Atmen ist mehr als nur die Aufnahme von Sauerstoff. Es ist ein direkter Draht zu unserem Nervensystem. Tiefe, langsame Atemzüge, bei denen die Ausatmung länger ist als die Einatmung, aktivieren den Parasympathikus und signalisieren dem Körper Entspannung. Konzentrieren Sie sich ganz auf den Atemfluss – spüren Sie, wie die Luft ein- und ausströmt. Schon wenige bewusste Atemzüge können den Angstschub mildern.

Stopp – die Notbremse: Mitten in der Angstspirale hilft ein innerliches “Stopp!”. Dieses Signal unterbricht den Teufelskreis der sich aufschaukelnden Gedanken und Gefühle. Es schafft einen Moment der Pause, in dem Sie sich bewusst für eine andere Reaktion entscheiden können. Verbinden Sie das “Stopp!” mit einer bewussten Körperhaltung – aufrechter Rücken, geöffnete Schultern – um die Wirkung zu verstärken.

Bewegung – Energie umlenken: Angst ist gebundene Energie. Anstatt sie in sich hineinzufressen, lassen Sie sie fliessen. Ballen Sie die Fäuste, spannen Sie die Muskeln an und lassen Sie wieder los. Laufen Sie auf der Stelle oder schütteln Sie Ihre Gliedmaßen aus. Diese körperlichen Impulse helfen, die überschüssige Energie abzubauen und den Fokus vom Angstgefühl zu lenken.

Sinnesreize – den Fokus neu ausrichten: Ein kalter Waschlappen im Gesicht, ein Schluck kaltes Wasser oder das Riechen an einem intensiven Duft (z.B. Zitrone) können die Sinne aktivieren und den Fokus von den inneren Ängsten auf die äußere Wahrnehmung lenken. Dieser “Reset” unterbricht die Angstspirale und bringt Sie zurück in den Moment.

Gegenwart – der sichere Hafen: Angst ist oft mit Sorgen um die Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit verbunden. Konzentrieren Sie sich bewusst auf den gegenwärtigen Moment. Was sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen Sie gerade? Diese Achtsamkeitsübung hilft, den Fokus von den angstauslösenden Gedanken wegzulenken und im Hier und Jetzt anzukommen.

Gedanken – die Segel neu setzen: Angstgedanken sind oft verzerrt und übertrieben. Versuchen Sie, diese Gedanken nicht zu bewerten, sondern sie wie Wolken am Himmel vorbeiziehen zu lassen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit aktiv auf positive, beruhigende Gedanken oder Erinnerungen. Visualisieren Sie einen Ort, an dem Sie sich sicher und geborgen fühlen.

Diese Sofortmaßnahmen sind wie Werkzeuge in einem Werkzeugkasten. Nicht jedes Werkzeug ist für jede Situation geeignet. Experimentieren Sie und finden Sie heraus, welche Methoden Ihnen am besten helfen, Ihren persönlichen Anker in der stürmischen See der Angst zu finden. Bei anhaltenden oder starken Angstzuständen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.