Was kann man gegen Untertemperatur machen?
Bei Unterkühlung ist schnelles Handeln entscheidend. Enge Kleidung behindert die Durchblutung – lösen Sie sie vorsichtig. Nasse Kleidung muss sofort gewechselt werden. Körperwärme hilft, jedoch vermeiden Sie Reibung an erfrorenen Stellen. Warme Getränke mit Zucker unterstützen die Erwärmung; Alkohol ist tabu.
Unterkühlung: Schnelles Handeln rettet Leben
Unterkühlung, medizinisch als Hypothermie bezeichnet, ist ein gefährlicher Zustand, der entsteht, wenn der Körper mehr Wärme abgibt, als er produzieren kann, und die Körperkerntemperatur unter den normalen Wert von 37°C sinkt. Die Folgen reichen von Zittern und Verwirrtheit bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Bewusstlosigkeit – im schlimmsten Fall kann Unterkühlung zum Tod führen. Schnelles und gezieltes Handeln ist daher essentiell. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie im Notfall effektiv helfen können.
Erkennen der Unterkühlung: Die Symptome entwickeln sich schrittweise und hängen vom Grad der Unterkühlung ab. Leichte Unterkühlung äußert sich oft durch:
- Zittern: Ein starker, unkontrollierbarer Tremor.
- Kältegefühl: Intensives Frösteln und das Gefühl, zu frieren.
- Verwirrtheit und Desorientierung: Schwierigkeiten beim Denken und Koordinieren.
- Müdigkeit und Schwäche: Erschöpfung und verminderte Kraft.
- Ungeschicklichkeit: Verlust der Feinmotorik.
Bei einer stärkeren Unterkühlung können folgende Symptome hinzukommen:
- Verlangsamte Atmung und Herzschlag: Die Vitalfunktionen reduzieren sich deutlich.
- Steife Muskeln und Koordinationsstörungen: Bewegungen werden immer schwieriger.
- Bewusstseinsverlust: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Koma kommen.
- Blass- oder bläulich verfärbte Haut: Zeichen einer schlechten Durchblutung.
Erste Hilfe bei Unterkühlung:
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Rufen Sie sofort den Notarzt (112). Unterkühlung ist ein medizinischer Notfall. Je schneller professionelle Hilfe eintrifft, desto besser sind die Überlebenschancen.
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Sichern Sie die Person vor weiterer Wärmeabgabe: Bringen Sie die Person an einen geschützten Ort, z.B. in ein Gebäude oder ein Fahrzeug. Wenn dies nicht möglich ist, schützen Sie sie zumindest vor Wind und Regen.
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Entfernen Sie nasse Kleidung: Nasse Kleidung leitet die Körperwärme extrem schnell ab. Ersetzen Sie sie durch trockene, warme Kleidung. Achten Sie dabei darauf, keine Reibung auf erfrorene Hautpartien auszuüben. Wenn die Kleidung festklebt, vermeiden Sie ruckartige Bewegungen und schneiden Sie sie gegebenenfalls vorsichtig auf.
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Lockeren Sie enge Kleidung: Enge Kleidung behindert die Durchblutung und verschlimmert die Unterkühlung.
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Körperwärme zuführen (aber vorsichtig!): Eine Körper-an-Körper-Wärmeübertragung kann hilfreich sein, indem Sie die Person z.B. in eine Decke einwickeln und sich eng an sie kuscheln. Vermeiden Sie jedoch direkten Hautkontakt mit erfrorenen Stellen. Eine Wärmequelle wie eine Wärmflasche (nicht direkt auf die Haut!) kann ebenfalls unterstützend wirken.
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Warme Getränke verabreichen (kein Alkohol!): Warme, zuckerhaltige Getränke helfen, die Körpertemperatur zu erhöhen. Alkohol ist strengstens verboten, da er die Durchblutung der Extremitäten verengt und den Wärmeverlust verstärkt.
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Überwachen Sie die Vitalfunktionen: Achten Sie auf Atmung und Puls. Bei Atemstillstand oder Herzstillstand beginnen Sie sofort mit Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW).
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Keine aggressive Erwärmung: Vermeiden Sie zu rasche Erwärmung, da dies zu einem Kreislaufschock führen kann.
Prävention: Die beste Behandlung von Unterkühlung ist die Vorbeugung. Achten Sie bei kalten Temperaturen auf angemessene Kleidung in Schichten, schützen Sie sich vor Wind und Nässe und halten Sie sich ausreichend warm. Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum bei Kälte.
Fazit: Unterkühlung ist eine ernstzunehmende Gefahr. Schnelles und korrektes Handeln kann Leben retten. Zögern Sie nicht, den Notarzt zu rufen und die beschriebenen Maßnahmen zu ergreifen. Prävention ist der beste Schutz.
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