Was kann man statt schwarzer sagen?

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Um rassistische Begriffe zu vermeiden, werden alternative Bezeichnungen verwendet. Statt farbig oder dunkelhäutig sagt man Schwarze. Der Begriff BIPoc (Black, Indigenous, People of Color) steht für Menschen mit afrikanischen, indigenen oder anderen farbigen Wurzeln.

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Jenseits von “Schwarz”: Sensible Sprachwahl und die Repräsentation von Menschen afrikanischer Abstammung

Die Diskussion um die angemessene Bezeichnung von Menschen afrikanischer Abstammung ist komplex und erfordert Sensibilität. Der oft verwendete Begriff “Schwarz” wird zwar von vielen selbstbestimmt genutzt, birgt aber auch Ambivalenzen und kann im Kontext seiner historischen Belastung problematisch sein. Die Frage “Was kann man statt ‘Schwarz’ sagen?” ist daher nicht einfach zu beantworten und sollte nicht als Suche nach einem perfekten Ersatz, sondern als Reflexion über die Bedeutung von Sprache und Repräsentation verstanden werden.

Es gibt kein einzelnes Wort, das “Schwarz” vollständig und uneingeschränkt ersetzen kann. Die beste Vorgehensweise hängt stark vom Kontext und der Präferenz der betroffenen Personengruppe ab. Ein wichtiger Aspekt ist die Selbstbestimmung: Die Bezeichnung sollte sich an der Selbstbezeichnung der jeweiligen Person oder Gemeinschaft orientieren. Fragt man sich also, wie man Menschen afrikanischer Abstammung bezeichnen sollte, lautet die erste und wichtigste Antwort: Fragt die Menschen selbst!

Statt nach einem Ersatz zu suchen, sollten wir uns auf eine bewusste und respektvolle Sprachwahl konzentrieren. Das bedeutet:

  • Kontextualisierung: Der Fokus sollte auf den individuellen Merkmalen und der Identität des Menschen liegen, nicht auf seiner Hautfarbe. Statt von “dem Schwarzen Mann”, könnte man beispielsweise von “dem Mann mit afrikanischen Wurzeln” sprechen – sofern dies dem Kontext entspricht und die Person dies nicht ablehnt. Der Kontext bestimmt, ob eine explizite Erwähnung der Herkunft überhaupt notwendig ist.

  • Vermeidung von Verallgemeinerungen: Es ist wichtig, von pauschalisierenden Beschreibungen Abstand zu nehmen. Nicht alle Menschen mit afrikanischer Abstammung sind gleich, und es gibt eine immense Vielfalt an Kulturen und Identitäten.

  • Verwendung von Personennamen: Wo immer möglich, sollte der Name der Person verwendet werden. Dies respektiert die Individualität und vermeidet die Reduktion auf eine ethnische Zugehörigkeit.

  • Achtsamkeit gegenüber historischen Begriffen: Begriffe wie “farbig” oder “dunkelhäutig” sind mit historischen Bedeutungen belastet und sollten vermieden werden, da sie die Unterordnung und Ausgrenzung von Menschen afrikanischer Abstammung widerspiegeln. Auch der Begriff BIPOC (Black, Indigenous, People of Color), obwohl im Kampf für Gerechtigkeit eingesetzt, kann zu einer zu weit gefassten Kategorisierung führen und die individuellen Unterschiede übersehen.

Die Diskussion um die richtige Bezeichnung ist ein dynamischer Prozess, der von den Betroffenen selbst mitbestimmt wird. Offenheit, Respekt und die Bereitschaft zum Zuhören sind entscheidend, um eine diskriminierungsfreie und respektvolle Sprache zu finden. Die Suche nach dem “richtigen” Wort sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern die ehrliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Sprachgebrauch und seinen impliziten Botschaften.