Was passiert, wenn einem zu lange kalt ist?
Unterkühlung führt zu zunehmendem Kältegefühl, gefolgt von Bewegungslosigkeit und Schläfrigkeit. Der Körper schaltet auf Sparflamme: Herzschlag und Atmung verlangsamen sich bedrohlich, bis schließlich die Lebensfunktionen kaum noch messbar sind. Ein Kältestarre tritt ein, die lebensbedrohlich ist.
Was passiert, wenn einem zu lange kalt ist? Die tückische Gefahr der Hypothermie
Kälte ist mehr als nur ein unangenehmes Gefühl. Anhaltender Kälteeinwirkung kann zu einer lebensbedrohlichen Unterkühlung, der sogenannten Hypothermie, führen. Dabei handelt es sich nicht um einen schlagartigen Prozess, sondern um ein schleichendes Absinken der Körpertemperatur, das in verschiedenen Stadien unterschiedliche Auswirkungen hat und unbehandelt zum Tod führen kann.
Der Körper reagiert zunächst mit verstärktem Muskelzittern, um Wärme zu produzieren. Die Haut wird blass und kalt, da die Blutgefäße sich verengen, um den Wärmeverlust zu minimieren. Dieses Stadium, die leichte Hypothermie, ist durch ein starkes Kältegefühl, Gänsehaut und klamme Finger gekennzeichnet.
Sinkt die Körpertemperatur weiter, treten zunehmend neurologische Symptome auf. Die anfängliche Unruhe weicht einer apathischen Stimmung, Konzentrationsschwierigkeiten und Verwirrtheit. Die Bewegungen werden unkoordiniert und die Sprache verwaschen. Das Kältegefühl kann paradoxerweise nachlassen, was die Betroffenen in falscher Sicherheit wiegt.
Im weiteren Verlauf der Hypothermie verlangsamen sich Herzschlag und Atmung. Der Körper schaltet auf “Sparflamme”, um die lebenswichtigen Organe so lange wie möglich zu schützen. Die Betroffenen werden zunehmend schläfrig und verlieren schließlich das Bewusstsein. Muskelsteifheit tritt ein, die Atmung wird flach und unregelmäßig.
Im finalen Stadium der Hypothermie, der Kältestarre, sind die Lebensfunktionen kaum noch messbar. Der Körper gleicht einem Scheintoten. Herzschlag und Atmung sind extrem verlangsamt und können ohne medizinische Intervention zum Herzstillstand führen.
Die Gefahr der Hypothermie liegt in ihrer Tücke. Die schleichenden Symptome werden oft unterschätzt, sowohl von den Betroffenen selbst als auch von ihrem Umfeld. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder, Menschen mit Vorerkrankungen und Personen unter Einfluss von Alkohol oder Drogen.
Was tun bei Verdacht auf Unterkühlung?
- Betroffene sofort aus der Kälte bringen und in eine warme Umgebung legen.
- Nasse Kleidung entfernen und durch trockene, warme Kleidung ersetzen.
- Körperkontakt herstellen, z.B. durch Zudecken mit warmen Decken.
- Warme, zuckerhaltige Getränke anbieten, aber keinen Alkohol!
- Keine heißen Bäder oder Wärmflaschen verwenden, da dies zu einem Kreislaufkollaps führen kann.
- Sofort den Notruf wählen und die Anweisungen der Rettungskräfte befolgen.
Hypothermie ist ein medizinischer Notfall. Schnelles und richtiges Handeln kann Leben retten.
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