Was passiert, wenn man in kaltes Wasser fällt?
Der plötzliche Kältereiz des Wassers löst im Körper eine Kaskade von Reaktionen aus. Blutgefäße ziehen sich zusammen, um den Wärmeverlust zu minimieren, und das Blut wird in Richtung der lebenswichtigen Organe im Körperinneren umgeleitet. Je kälter das Wasser und je größer die benetzte Oberfläche, desto intensiver sind diese Reaktionen.
Der eisige Schock: Was passiert beim Sturz ins kalte Wasser?
Ein unachtsamer Schritt am Steg, ein plötzlicher Windstoß beim Segeln, oder ein Ausrutscher beim Wandern am Ufer – und schon findet man sich im kalten Wasser wieder. Was zunächst wie eine erfrischende Abkühlung wirken mag, kann schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation werden. Denn der Körper reagiert auf den plötzlichen Kältereiz mit einer Reihe von Schutzmechanismen, die im schlimmsten Fall zu Panik und Ertrinken führen können.
Wie bereits erwähnt, ziehen sich die Blutgefäße in der Haut zusammen, um den Wärmeverlust zu minimieren. Dieser sogenannte Vasokonstriktionseffekt führt dazu, dass weniger Blut durch die Extremitäten fließt und sich die Körperkerntemperatur erhöht. Gleichzeitig wird das Blut in Richtung der lebenswichtigen Organe im Körperinneren umgeleitet, um diese vor der Kälte zu schützen.
Doch dieser lebenswichtige Reflex hat auch seine Schattenseiten. Durch die verringerte Durchblutung der Extremitäten kommt es zu einem Gefühl der Taubheit und Kraftlosigkeit in Armen und Beinen. Gleichzeitig erhöht sich der Blutdruck, da das Herz gegen den erhöhten Widerstand in den verengten Blutgefäßen ankämpfen muss. Dies kann bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Problemen führen.
Doch damit nicht genug: Der Kälteschock kann auch zu einer reflexartigen Einatmung führen, die sich im Wasser nur schwer kontrollieren lässt. Dies birgt die Gefahr, Wasser einzuatmen und in Panik zu geraten. Hinzu kommt, dass die Muskulatur durch die Kälte steif und unkoordiniert wird, was das Schwimmen deutlich erschwert.
Was ist also zu tun, wenn man ins kalte Wasser fällt?
- Ruhe bewahren! Auch wenn es schwerfällt, Panik ist in dieser Situation der größte Feind. Versuchen Sie, ruhig und kontrolliert zu atmen.
- Nicht sofort schwimmen! Gewöhnen Sie Ihren Körper zunächst an die Kälte und versuchen Sie, sich an der Wasseroberfläche treiben zu lassen. Ziehen Sie gegebenenfalls eine ohnmachtssichere Schwimmhilfe an.
- Hilfe rufen! Machen Sie durch Rufe oder Winken auf sich aufmerksam und versuchen Sie, auf sich aufmerksam zu machen.
- Zum Ufer schwimmen! Sobald Sie sich etwas an die Kälte gewöhnt und Ihre Atmung unter Kontrolle haben, schwimmen Sie langsam und ruhig zum Ufer.
- Nach der Rettung: Suchen Sie auch nach einer vermeintlich glimpflich verlaufenen Situation unbedingt ärztliche Hilfe auf! Unterkühlung kann schleichend eintreten und zu Spätfolgen führen.
Der Sturz ins kalte Wasser ist keine Situation, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Durch richtiges Verhalten und eine gute Vorbereitung kann man das Risiko jedoch minimieren und im Ernstfall richtig reagieren.
#Ertrinken#Kaltwasser#SchockKommentar zur Antwort:
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