Ist das Trinken von kaltem Wasser schädlich für die chinesische Medizin?
Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) kann der Konsum von kaltem Wasser das Gleichgewicht des Körpers stören. Kalte Getränke und Speisen beeinträchtigen den Stoffwechsel negativ, da sie eine kontrahierende Wirkung auf den Körper haben.
Kaltes Wasser und die Traditionelle Chinesische Medizin: Ein erfrischender Blick auf alte Weisheiten
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) blickt seit Jahrtausenden auf die komplexen Zusammenhänge im menschlichen Körper. Im Gegensatz zur westlichen Medizin, die sich oft auf einzelne Symptome konzentriert, betrachtet die TCM den Organismus als ganzheitliches System, in dem Energie, auch bekannt als Qi, frei fließen muss, um Gesundheit und Wohlbefinden zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang spielt auch die Temperatur der konsumierten Getränke und Speisen eine wichtige Rolle. Während ein eiskaltes Getränk im Sommer erfrischend wirken mag, sieht die TCM darin ein potenzielles Risiko für das innere Gleichgewicht.
Die TCM lehrt, dass kalte Getränke und Speisen den Fluss des Qi stören können. Der Körper muss zusätzliche Energie aufwenden, um die kalte Nahrung auf Körpertemperatur zu bringen. Dies schwächt das Verdauungsfeuer, auch bekannt als „Milde Yang-Energie“, welches für die optimale Verarbeitung der Nahrung und die Aufnahme von Nährstoffen essentiell ist. Ein geschwächtes Verdauungsfeuer kann zu verschiedenen Beschwerden führen, wie z.B. Blähungen, Verstopfung, Durchfall und Bauchschmerzen.
Die kontrahierende Wirkung von Kälte, so die TCM, beeinträchtigt nicht nur die Verdauung, sondern kann auch die Durchblutung und den Energiefluss in den Meridianen, den Energiebahnen des Körpers, behindern. Stagnation von Qi und Blut kann langfristig zu Schmerzen, Steifheit und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Besonders kritisch sieht die TCM den Konsum von kaltem Wasser während oder direkt nach dem Essen. Die Kälte kann den Verdauungsprozess verlangsamen und die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Lauwarmes oder heißes Wasser hingegen unterstützt die Verdauung und fördert die optimale Aufnahme der Nährstoffe.
Es ist wichtig zu betonen, dass die TCM individualisiert vorgeht. Die Empfindlichkeit gegenüber Kälte variiert von Person zu Person. Während manche Menschen problemlos kalte Getränke vertragen, können andere bereits bei geringen Mengen Beschwerden entwickeln. Faktoren wie Konstitution, Alter und bestehende Erkrankungen spielen dabei eine Rolle. Besonders Menschen mit einer schwachen Konstitution, Verdauungsproblemen oder chronischen Erkrankungen sollten auf den Konsum von kaltem Wasser achten.
Die TCM bietet eine alternative Perspektive auf die Wirkung von kaltem Wasser auf den Körper. Sie lädt dazu ein, achtsam mit den eigenen Bedürfnissen umzugehen und auf die Signale des Körpers zu hören. Anstelle von eisgekühlten Getränken empfiehlt die TCM lauwarmes oder heißes Wasser, insbesondere zu den Mahlzeiten. So kann das innere Gleichgewicht bewahrt und die Gesundheit langfristig gefördert werden. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen erfahrenen TCM-Praktiker zu konsultieren, um eine individuelle Empfehlung zu erhalten.
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