Wie bekommt man eine Krankmeldung beim Arzt?

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Die Zeiten, in denen man mit einem Zettel zum Arbeitgeber musste, sind vorbei. Arbeitgeber erhalten die Krankmeldung direkt digital von der Krankenkasse. Patient:innen erhalten nur noch einen Papierausdruck für ihre Unterlagen. Und seit dem 7. Dezember 2023 ist auch die telefonische Krankschreibung wieder möglich.
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Krankmeldung beim Arzt: Digital, schnell und unkompliziert – aber mit einigen Feinheiten

Die Zeiten des mühsamen Herumrennens mit Krankmeldungen gehören der Vergangenheit an. Seit der Digitalisierung des Prozesses erhalten Arbeitgeber die wichtigen Daten direkt von der Krankenkasse – ein enormer Fortschritt, der Zeit und Aufwand spart. Doch wie genau läuft die digitale Krankmeldung ab, und was müssen Patienten beachten?

Der Arztbesuch: Grundlage der Krankmeldung

Der erste Schritt bleibt natürlich der Besuch beim Arzt. Dieser stellt die Diagnose und entscheidet, ob eine Krankschreibung notwendig ist. Wichtig ist hier die offene und ehrliche Schilderung der Beschwerden. Der Arzt wird die Arbeitsunfähigkeit medizinisch begründen und diese digital an die Krankenkasse melden. Der Patient erhält lediglich einen Ausdruck der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AUB) für seine eigenen Unterlagen. Dieser Ausdruck dient lediglich als Nachweis und ersetzt nicht die digitale Übermittlung an den Arbeitgeber. Die Daten des Patienten werden dabei selbstverständlich gemäß den strengen Datenschutzrichtlinien behandelt.

Die digitale Übermittlung: Automatisierung und Sicherheit

Die digitale Übermittlung der Krankmeldung erfolgt automatisiert durch die Arztpraxis an die Krankenkasse. Diese wiederum leitet die Informationen direkt an den Arbeitgeber weiter. Dies geschieht in der Regel innerhalb weniger Stunden, sodass Ihr Arbeitgeber schnell informiert ist. Dieser Ablauf schützt vor Fälschungen und verkürzt die Bearbeitungszeit deutlich. Die Geschwindigkeit der Übermittlung kann je nach Krankenkasse und Arztpraxis leicht variieren, im Normalfall sollte die Information aber zeitnah eintreffen.

Die telefonische Krankschreibung: Eine zusätzliche Option

Seit dem 7. Dezember 2023 besteht die Möglichkeit, eine Krankmeldung auch telefonisch zu erhalten. Diese Option ist vor allem bei leichten Erkrankungen sinnvoll, die eine persönliche Arztkonsultation nicht zwingend erforderlich machen. Die telefonische Krankschreibung ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, die der Arzt im Einzelfall beurteilt. Es handelt sich hier in der Regel um bekannte Patienten mit bekannten Krankheitsbildern, wo ein persönlicher Besuch nicht zwingend notwendig ist. Die Details dazu sollten direkt mit dem Arzt geklärt werden.

Was Patienten beachten sollten:

  • Ehrlichkeit: Geben Sie Ihrem Arzt alle relevanten Informationen zu Ihren Beschwerden.
  • Nachfragen: Fragen Sie Ihren Arzt nach dem Ablauf der digitalen Krankmeldung und den etwaigen Bearbeitungszeiten.
  • Aufbewahrung: Bewahren Sie den Ausdruck der AUB für Ihre eigenen Unterlagen sorgfältig auf.
  • Kommunikation: Informieren Sie Ihren Arbeitgeber gegebenenfalls über die erfolgte Krankschreibung, insbesondere wenn die digitale Übermittlung ausnahmsweise verzögert sein sollte.

Die Digitalisierung der Krankmeldung vereinfacht den Prozess deutlich. Sowohl für Patienten als auch für Arbeitgeber bedeutet dies weniger Bürokratie und mehr Effizienz. Mit einem offenen Gespräch mit Ihrem Arzt und dem Verständnis der neuen Abläufe ist die Krankmeldung schnell, unkompliziert und sicher geregelt.