Wie komme ich zum Treibnetzfischen?
Treibnetzfischen: Ein Einblick in eine traditionelle Fangmethode
Treibnetzfischen, eine uralte und in vielen Regionen der Welt immer noch praktizierte Fischfangmethode, beruht auf dem Prinzip des passiven Fischfangs mit treibenden Netzen. Im Gegensatz zu aktiven Fangmethoden wie Schleppnetzfischen, wartet der Fischer hier nicht aktiv auf den Beifang, sondern setzt gezielt Netze aus, die durch die Strömung und/oder den Wind transportiert werden und Fische passiven einfangen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Methode, beleuchtet die notwendigen Vorbereitungen und adressiert die ethischen und rechtlichen Aspekte.
Die Grundlagen des Treibnetzfischens:
Die einfachste Form des Treibnetzfischens, wie sie oft von kleinen Küstenfischern oder Binnenfischern angewendet wird, involviert die Ausbringung von 10 bis 20 Netzen. Diese Netze, in der Regel aus widerstandsfähigem Material wie Nylon oder Polyethylen gefertigt, sind an Bojen oder Schwimmkörpern befestigt, um an der Wasseroberfläche zu treiben. Ein schwereres Senkblei an der Unterkante sorgt für die nötige Tiefe. Die Maschenweite variiert je nach Zielfischart und -größe.
Der Erfolg des Treibnetzfischens hängt maßgeblich von der Kenntnis der lokalen Gegebenheiten ab. Wichtigste Faktoren sind:
- Wissen über Fischschwärme: Die Ausbringung der Netze sollte an Stellen erfolgen, wo sich die Zielfischarten voraussichtlich aufhalten. Dies erfordert Erfahrung und lokales Wissen über die Wanderungs- und Aufenthaltsmuster der Fische.
- Strömungsverhältnisse: Wind und Strömung bestimmen die Driftrichtung der Netze. Ein sorgfältiges Verständnis dieser Faktoren ist entscheidend, um die Netze effektiv einzusetzen und den Fang zu maximieren. Fehlerhafte Einschätzungen können zum Verlust der Netze oder zu einem minimalen Fang führen.
- Wassertiefe und -beschaffenheit: Die Wassertiefe beeinflusst die benötigte Länge der Netze und die Position der Senkbleie. Auch der Untergrund (z.B. felsig, sandig) muss berücksichtigt werden, um Beschädigungen der Netze zu vermeiden.
- Tageszeit und Wetter: Viele Fischarten zeigen tageszeitabhängige Aktivitätsmuster. Auch das Wetter, insbesondere Windstärke und Wellenhöhe, beeinflusst die Effektivität des Treibnetzfischens.
Vorbereitungen und Durchführung:
Bevor mit dem Treibnetzfischen begonnen werden kann, sind diverse Vorbereitungen notwendig:
- Auswahl und Beschaffung der Netze: Die Wahl des richtigen Netzes hängt von den Zielfischen und den lokalen Bedingungen ab. Es ist wichtig, auf die Qualität und Haltbarkeit des Netzes zu achten.
- Bojen und Senkbleie: Die Bojen müssen ausreichend Auftrieb besitzen, um die Netze an der Oberfläche zu halten, während die Senkbleie das Netz auf der gewünschten Tiefe halten.
- Navigation und Kennzeichnung: Die Position der Netze muss genau dokumentiert werden, um sie später wieder bergen zu können. Geeignete Markierungen, z.B. Bojen mit Flaggen, sind essentiell.
- Rechtliche Bestimmungen: Es ist zwingend notwendig, sich vor dem Treibnetzfischen über die lokalen und nationalen Vorschriften zu informieren. Es bestehen oft Beschränkungen hinsichtlich der Netzlänge, der Fangmenge und der erlaubten Fischarten.
Ethische und ökologische Aspekte:
Treibnetzfischen kann, wenn nicht nachhaltig betrieben, negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Der Beifang, also das ungewollte Einbringen von nicht-Zielarten (z.B. Meeressäugetiere, Seevögel), stellt ein großes Problem dar. Nachhaltige Fangpraktiken, die den Beifang minimieren und die Bestände der Zielfischarten schützen, sind daher unerlässlich.
Fazit:
Treibnetzfischen ist eine traditionelle Fangmethode, die bei richtiger Anwendung einen nachhaltigen Fischfang ermöglichen kann. Jedoch erfordert es umfassende Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten, der Fischbestände und der geltenden Gesetze. Der verantwortungsbewusste Umgang mit dieser Methode ist entscheidend für den Erhalt der Fischbestände und der Gesundheit der Meere und Binnengewässer.
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