Ist das Mittelmeer salziger als die Ostsee?
Ist das Mittelmeer salziger als die Ostsee?
Das Mittelmeer und die Ostsee unterscheiden sich deutlich in ihrem Salzgehalt, mit einem wesentlich höheren Salzgehalt im Mittelmeer.
Salzgehalt des Mittelmeers
Der Salzgehalt des Mittelmeers wird auf etwa 38 Promille geschätzt, was bedeutet, dass es in jedem Kilogramm Meerwasser etwa 38 Gramm gelöstes Salz enthält. Dieser hohe Salzgehalt resultiert aus mehreren Faktoren:
- Begrenzte Zuflüsse: Im Vergleich zu anderen Ozeanen erhält das Mittelmeer nur begrenzte Süßwasserzuflüsse von Flüssen.
- Hohe Verdunstung: Das warme und trockene Klima des Mittelmeerraums führt zu einer hohen Verdunstung, wodurch Wasser verdunstet und das Salz im Meerwasser zurückbleibt.
- Eingeschränkte Zirkulation: Die geografische Lage des Mittelmeers mit seinen engen Öffnungen zum Atlantischen Ozean schränkt die Wasserzirkulation ein, verhindert den Austausch mit weniger salzigem Wasser und trägt zum Anstieg des Salzgehalts bei.
Salzgehalt der Ostsee
Im Gegensatz dazu weist die Ostsee einen deutlich geringeren Salzgehalt auf, der zwischen 7 und 12 Promille im offenen Meer liegt. Im nördlichsten Teil, dem Bottnischen Meerbusen, kann der Salzgehalt sogar unter 1 Promille sinken. Der niedrige Salzgehalt der Ostsee ergibt sich aus:
- Zahlreiche Süßwasserzuflüsse: Die Ostsee empfängt große Mengen an Süßwasser aus Flüssen wie der Weichsel, der Oder und der Newa.
- Geringe Verdunstung: Die kühlen und feuchten Bedingungen des Ostseeraums führen zu einer geringeren Verdunstung, wodurch der Salzgehalt nicht so stark ansteigt.
- Freier Austausch: Die Ostsee ist durch den Öresund und den Großen Belt mit dem Atlantischen Ozean verbunden, was einen gewissen Wasseraustausch ermöglicht und die Salzkonzentration senkt.
Auswirkungen des Salzgehalts
Der unterschiedliche Salzgehalt zwischen Mittelmeer und Ostsee hat erhebliche Auswirkungen auf die jeweiligen Ökosysteme. Der hohe Salzgehalt des Mittelmeers begünstigt salztolerante Arten, während die Ostsee eine vielfältigere Flora und Fauna aufweist, die an den geringeren Salzgehalt angepasst ist.
Darüber hinaus beeinflusst der Salzgehalt die Dichte des Wassers. Salziges Wasser ist dichter als Süßwasser, was zu Unterschieden in der Strömung und der vertikalen Schichtung des Wassers führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Mittelmeer aufgrund seines begrenzten Süßwassereinflusses, der hohen Verdunstung und der eingeschränkten Zirkulation deutlich salziger ist als die Ostsee, die durch zahlreiche Süßwasserzuflüsse, eine geringere Verdunstung und einen freieren Wasseraustausch gekennzeichnet ist.
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