Ist das Weiße Meer ein Randmeer?

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Eingebettet zwischen der Kola-Halbinsel, Karelien und der Oblast Archangelsk liegt das Weiße Meer. Seine fast vollständige Umschlossenheit durch Landmassen lässt es wie einen Binnensee erscheinen. Dennoch qualifiziert der vergleichsweise breite Zugang zum Nordmeer das Weiße Meer klar als ein Randmeer. Diese einzigartige geographische Lage prägt seine spezifische maritime Umwelt.

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Das Weiße Meer: Mehr als nur ein Binnensee – Eine Analyse seiner Randmeer-Klassifizierung

Das Weiße Meer, eingebettet in den Nordwesten Russlands zwischen der Kola-Halbinsel, Karelien und der Oblast Archangelsk, präsentiert sich dem Betrachter oft als eine abgeschlossene Wasserfläche. Die weitläufigen Landmassen, die es fast vollständig umschließen, nähren den Eindruck eines Binnensees. Doch diese oberflächliche Wahrnehmung wird der komplexen Realität dieses einzigartigen Gewässers nicht gerecht.

Die Frage, ob das Weiße Meer als Randmeer einzustufen ist, führt uns zu einer detaillierteren Betrachtung seiner geographischen Merkmale und seiner Verbindung zum offenen Ozean. Während die Definition eines Randmeeres oft auf dem Grad der Abgeschlossenheit basiert, ist es der Zugang zum Nordmeer, der das Weiße Meer eindeutig als solches qualifiziert. Dieser Zugang erfolgt hauptsächlich durch die Meerenge Gorlo und den breiteren Übergang im Norden, die eine signifikante Wasserzirkulation und einen Austausch mit dem Barentssee und dem Arktischen Ozean ermöglichen.

Warum diese Verbindung entscheidend ist:

  • Salzgehalt und Wasserdynamik: Die Verbindung zum Nordmeer beeinflusst maßgeblich den Salzgehalt des Weißen Meeres. Obwohl der Zufluss von Süßwasser durch Flüsse wie die Dwina und Onega den Salzgehalt reduziert, sorgt der Zustrom von salzhaltigem Wasser aus dem Norden für ein komplexes Schichtungsverhalten und eine charakteristische Wasserdynamik.
  • Biologische Vielfalt: Die Verbindung zum Ozean ermöglicht den Austausch von Meereslebewesen und beeinflusst die Artenvielfalt im Weißen Meer. Marine Organismen, die im offenen Ozean beheimatet sind, können in das Weiße Meer gelangen und umgekehrt, was zu einer einzigartigen Mischung aus arktischen und borealen Arten führt.
  • Eisbildung und Klima: Die Nähe zum Arktischen Ozean und der Einfluss kalter Luftmassen führen zu einer ausgeprägten Eisbildung im Winter. Die Eisbedeckung beeinflusst nicht nur die Schifffahrt, sondern auch die marinen Ökosysteme und das lokale Klima.

Die Besonderheit des Weißen Meeres:

Trotz seiner Einstufung als Randmeer weist das Weiße Meer einzigartige Eigenschaften auf, die es von anderen Randmeeren unterscheiden. Seine relativ geringe Tiefe, die starke Süßwasserzufuhr und die lange Dauer der Eisbedeckung tragen zu einem speziellen Lebensraum bei, der von großer ökologischer Bedeutung ist. Diese Faktoren machen das Weiße Meer zu einem faszinierenden Studienobjekt für Meeresbiologen, Ozeanographen und Klimaforscher.

Fazit:

Obwohl die fast vollständige Umschlossenheit des Weißen Meeres den Eindruck eines Binnensees erwecken mag, ist seine Verbindung zum Nordmeer der entscheidende Faktor für seine Klassifizierung als Randmeer. Diese Verbindung prägt seine physikalischen Eigenschaften, seine biologische Vielfalt und sein Klima. Das Weiße Meer ist somit ein Musterbeispiel für ein Gewässer, dessen einzigartige geographische Lage und Interaktion mit dem offenen Ozean seine maritime Umwelt formen.