Wie groß ist der Tidenhub im Mittelmeer?

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Das Mittelmeer, durch seine geringe Tiefe und den engen Zugang zum Atlantik, zeichnet sich durch minimalen Tidenhub aus. Während viele Küstenabschnitte kaum spürbare Wasserstandsschwankungen erfahren, erreichen wenige Regionen maximal 30 Zentimeter, bedingt durch resonante Effekte. Die Gezeiten spielen hier eine untergeordnete Rolle.

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Der geringe Tidenhub im Mittelmeer

Im Gegensatz zu den Ozeanen, in denen Gezeiten mit Höhenunterschieden von mehreren Metern auftreten, zeigt das Mittelmeer einen bemerkenswert geringen Tidenhub. Dieser Unterschied ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  • Geringe Tiefe: Das Mittelmeer ist ein relativ flaches Gewässer mit einer durchschnittlichen Tiefe von nur 1.500 Metern. Dies begrenzt das Volumen des Wassers, das sich während der Flut bewegen kann.
  • Enger Zugang zum Atlantik: Die Verbindung zum Atlantik erfolgt durch die Straße von Gibraltar, die nur 14 Kilometer breit ist. Diese Enge behindert den Zufluss von Gezeitenwellen aus dem Atlantik.
  • Resonanzeffekte: In einigen Regionen des Mittelmeers, wie z. B. im Golf von Gabès in Tunesien, können Resonanzeffekte auftreten. Diese Effekte verstärken die Gezeiten und führen zu größeren Tidenhüben, die jedoch in der Regel 30 Zentimeter nicht überschreiten.

In den meisten Küstenregionen des Mittelmeers sind die Tiden kaum wahrnehmbar. An der italienischen Adriaküste beispielsweise beträgt der Tidenhub nur wenige Zentimeter. In geschützten Buchten und Häfen sind die Gezeiten noch geringer.

Die geringen Gezeiten im Mittelmeer haben eine Reihe von Auswirkungen:

  • Einfluss auf die Navigation: Die minimalen Tidenunterschiede erleichtern die Navigation in den Gewässern des Mittelmeers, da die Wasserstände relativ konstant bleiben.
  • Küstenmorphologie: Die schwachen Gezeiten führen zu weniger Erosion und Sedimentation an den Mittelmeerküsten als in anderen Gezeitengebieten. Dies hat zur Bildung von felsigen Küsten und Sandstränden geführt.
  • Marine Ökosysteme: Die geringen Gezeitenunterschiede beeinflussen die Lebensräume und das Verhalten von Meeresorganismen im Mittelmeer. Viele Arten haben sich an die stabilen Wasserstände angepasst und sind weniger auf Gezeitenwechsel angewiesen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Mittelmeer aufgrund seiner geringen Tiefe, seines engen Zugangs zum Atlantik und resonanter Effekte einen minimalen Tidenhub aufweist. Diese geringen Gezeiten haben erhebliche Auswirkungen auf die Navigation, die Küstenmorphologie und die marinen Ökosysteme in der Region.