Wird es bei der Zeitumstellung früher dunkel?
Mit der Umstellung auf die Mitteleuropäische Zeit verschiebt sich das Tageslicht. Während der Morgen nun mit früherem Sonnenschein erwacht, verabschiedet sich das Licht am Abend merklich früher. Die gewonnene Morgenhelle wird also durch eine längere Dunkelheit am Abend erkauft, ein Effekt, der besonders in den kommenden Wintermonaten spürbar wird.
Die Zeitumstellung: Mehr Morgenlicht, aber früher dunkel – ein herbstlicher Spagat?
Die alljährliche Zeitumstellung von der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) auf die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) wirft ihre Schatten voraus – wortwörtlich. Während viele die zusätzliche Stunde Schlaf begrüßen, stellt sich die Frage: Gewinnen wir wirklich etwas, oder wird die verlängerte Dunkelheit am Abend die positiven Effekte des späteren Sonnenaufgangs zunichtemachen?
Der Effekt ist unbestreitbar: Mit der Umstellung auf die MEZ geht die Sonne spürbar früher unter. Die gewonnenen Minuten Morgenlicht, die für viele ein willkommener Nebeneffekt sind – mehr Zeit für den morgendlichen Kaffee im Sonnenlicht, ein ausgedehnterer Spaziergang vor der Arbeit – werden durch einen schnelleren Einbruch der Dunkelheit am Abend kompensiert. Diese Veränderung ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten deutlich wahrnehmbar, da die Tage ohnehin schon kürzer werden. Die Sonne verschwindet dann bereits Stunden vor dem Abendessen hinter dem Horizont, was sich auf unsere Stimmung und unser Lebensgefühl auswirken kann.
Der psychologisch-physiologische Einfluss des kürzer werdenden Tageslichts ist nicht zu unterschätzen. Die reduzierte Lichteinstrahlung kann zu einer vermehrten Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin führen, was Müdigkeit und Winterdepressionen begünstigen kann. Dieser Effekt wird durch den früheren Sonnenuntergang verstärkt, da die Abendstunden in Dunkelheit verbracht werden, was die innere Uhr des Menschen zusätzlich beeinflusst. Die vermehrte Nutzung von künstlichem Licht kann zwar Abhilfe schaffen, gleicht jedoch nicht vollständig die positiven Wirkungen von natürlichem Sonnenlicht aus.
Die Diskussion um die Abschaffung der Zeitumstellung hält an. Befürworter einer ganzjährigen Sommerzeit argumentieren mit den positiven Effekten des längeren Tageslichts am Abend, während Gegner die potenziellen Nachteile für den Biorhythmus und die morgendliche Dunkelheit hervorheben. Unabhängig von der politischen Debatte bleibt die Tatsache bestehen: Die Zeitumstellung bedeutet mehr Morgenlicht, aber eben auch eine deutlich früher einsetzende Dunkelheit – ein Kompromiss, dessen Auswirkungen individuell unterschiedlich stark empfunden werden. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die gewonnenen Morgenstunden den Verlust des Abendlichts aufwiegen – für jeden Einzelnen eine persönliche Abwägung. Eine bewusste Gestaltung der Abendstunden mit Aktivitäten, die dem Mangel an Tageslicht entgegenwirken, kann dabei helfen, die dunklere Jahreszeit positiv zu erleben.
#Dunkelheit#Herbstzeit#ZeitumstellungKommentar zur Antwort:
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