Hat man nach 10 Stunden noch Restalkohol?

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Die Leber baut Alkohol mit einer individuellen Geschwindigkeit ab, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Eine Promille pro Stunde ist nur eine grobe Schätzung. Nach zehn Stunden kann daher noch Restalkohol im Blut vorhanden sein, dessen Menge jedoch stark variiert. Vorsicht ist daher weiterhin geboten.
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Kann nach zehn Stunden noch Alkohol im Blut sein? – Die Wahrheit über Restalkohol

Die gängige Faustregel, eine Promille pro Stunde Alkohol abzubauen, ist eine grobe Schätzung. Sie berücksichtigt nicht die individuelle Stoffwechselgeschwindigkeit, die von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Auch nach zehn Stunden kann daher noch Restalkohol im Blut vorhanden sein, und zwar in einer Menge, die stark variiert.

Die Leber ist das wichtigste Organ, das Alkohol abbaut. Doch die Geschwindigkeit, mit der sie dies leistet, ist von Person zu Person unterschiedlich. Einflussfaktoren sind:

  • Körpergewicht: Schlanke Personen haben in der Regel einen höheren Stoffwechsel und bauen Alkohol schneller ab als Personen mit höherem Gewicht.
  • Geschlecht: Frauen bauen Alkohol tendenziell langsamer ab als Männer.
  • Genetik: Genetische Unterschiede beeinflussen die Enzymaktivität der Leber, die Alkohol abbaut.
  • Ernährung: Eine leere Magenlage beschleunigt die Alkoholresorption und damit die Alkoholisierung.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Alkohol-Abbau-Prozesse der Leber beeinträchtigen.
  • Gesundheitlicher Zustand: Erkrankungen der Leber oder andere gesundheitliche Probleme verlangsamen den Abbauprozess.
  • Alkoholmenge und -Art: Die Menge und die Art des konsumierten Alkohols spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Die 1-Promille-pro-Stunde-Regel ist also nur ein grober Richtwert. Es ist völlig falsch, sich auf diese Regel zu verlassen, um die Sicherheit nach Alkoholkonsum einschätzen zu können.

Was ist wichtig zu wissen?

Nach zehn Stunden kann Restalkohol im Blut vorhanden sein, der die Reaktionsfähigkeit, das Urteilsvermögen und die Motorik beeinträchtigt. Auch wenn das subjektive Gefühl der „Besoffenheit“ verschwunden ist, kann die Gefahr bestehen, durch Alkohol beeinflusst zu sein. Aus diesem Grund ist es wichtig:

  • Vorsicht walten zu lassen: Fahren Sie niemals unter dem Einfluss von Alkohol.
  • Auf den eigenen Körper zu hören: Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie noch fit genug zum Autofahren sind, warten Sie einfach.
  • Einen nüchternen Fahrer zu nutzen: Vereinbaren Sie Fahrgemeinschaften oder kontaktieren Sie einen Taxifahrer.

Fazit:

Die Aussage, ob nach zehn Stunden noch Restalkohol vorhanden ist, ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Es ist besser, die eigene Reaktionsfähigkeit nach Alkoholkonsum nicht zu unterschätzen und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Eine sichere Fahrt ist immer wichtiger als eine unnötige Risikoeinschätzung.