Ist Nasendusche gesund?

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Nasenduschen können bei akuten Sinusinfektionen kurzfristig Linderung verschaffen. Experten warnen jedoch vor langfristiger Nutzung. Die Deutsche Lungenstiftung e.V. betont, dass eine dauerhafte Anwendung die Nasenschleimhaut schädigen und somit kontraproduktiv wirken kann. Eine maßvolle Anwendung ist daher entscheidend.

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Nasendusche: Fluch oder Segen für die Nase? Eine differenzierte Betrachtung

Die Nasendusche, einst ein Geheimtipp der Großmutter, erlebt derzeit ein Revival. Angesichts von Erkältungen, Heuschnupfen und Sinusitis versprechen Anbieter schnelle Linderung und eine gründliche Reinigung der Nasenhöhlen. Doch ist eine Nasendusche tatsächlich so gesund, wie oft behauptet wird? Die Antwort ist, wie so oft im Leben, differenzierter als ein einfaches Ja oder Nein.

Kurzfristige Vorteile: Wo die Nasendusche punktet

Bei akuten Beschwerden wie Schnupfen oder einer beginnenden Sinusitis kann die Nasendusche tatsächlich Linderung verschaffen. Das Spülen der Nasengänge mit isotonischer Kochsalzlösung (0,9%ige Salzlösung) entfernt mechanisch Schleim, Pollen, Staub und andere Reizstoffe. Dies führt zu einer kurzfristigen Verbesserung der Atmung und kann den Druck im Nasen- und Nebenhöhlenbereich reduzieren. Viele Anwender berichten von einem erleichterten Gefühl und einer schnelleren Genesung. Wichtig ist dabei die richtige Technik und die Verwendung von steriler Kochsalzlösung oder selbst angerührter Lösung mit abgekochtem, abgekühltem Wasser und entsprechendem Salz. Der Einsatz von Leitungswasser ist aufgrund möglicher Keime abzulehnen.

Langfristige Risiken: Die Kehrseite der Medaille

Trotz der kurzfristigen Vorteile warnen Experten vor einer übermäßigen oder langfristigen Anwendung der Nasendusche. Die Deutsche Lungenstiftung beispielsweise weist auf das Risiko einer Schädigung der empfindlichen Nasenschleimhaut hin. Eine zu häufige Spülung kann die natürliche Schutzbarriere der Nase angreifen, die Schleimhaut austrocknen und sie anfälliger für Infektionen machen. Dies kann paradoxerweise zu chronischen Beschwerden führen. Auch eine falsche Technik, z.B. zu hoher Druck oder die Verwendung einer ungeeigneten Lösung, kann die Schleimhaut irritieren und schädigen.

Wann ist eine Nasendusche sinnvoll, wann nicht?

Eine Nasendusche ist sinnvoll als unterstützende Maßnahme bei:

  • Akuten Schnupfen (viral oder allergisch bedingt)
  • Sinusitis (akut, in Absprache mit dem Arzt)
  • Trockener Nasenschleimhaut (jedoch vorsichtig und nicht zu oft)

Eine Nasendusche ist nicht sinnvoll bei:

  • Chronischen Nasenentzündungen
  • Nasenpolypen
  • Verdacht auf eine schwere Nasennebenhöhlenentzündung
  • Unbehandelten Nasenverletzungen
  • Bestehenden Erkrankungen des Immunsystems

Fazit: Maßhalten ist entscheidend

Die Nasendusche kann ein hilfreiches Hilfsmittel bei akuten Beschwerden sein, aber nur bei sachgemäßer Anwendung. Eine regelmäßige und dauerhafte Anwendung sollte vermieden werden, um Schäden an der Nasenschleimhaut zu verhindern. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um die richtige Anwendung und die Eignung der Nasendusche für den individuellen Fall zu klären. Nur so kann man die Vorteile der Nasendusche nutzen, ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu riskieren.