Ist Schwimmengehen schädlich, wenn man erkältet ist?

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Kinder mit einer Erkältung oder anderen leichten Erkrankungen dürfen schwimmen, wenn sie sich gut genug fühlen. Allerdings sollten sie nicht ins Wasser gehen, wenn sie Durchfall, Erbrechen oder Fieber haben oder wenn bei ihnen COVID-19 oder eine andere Infektionskrankheit diagnostiziert wurde.

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Schwimmen bei Erkältung: Ja oder Nein? Ein differenzierter Blick

Die Frage, ob Schwimmen bei einer Erkältung schädlich ist, lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Während die gängige Weisheit oft von einem strikten Verbot spricht, ist die Realität differenzierter. Es kommt entscheidend auf den Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Zustand des Schwimmers an.

Wann Schwimmen eher ungünstig ist:

Ein wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung zwischen einer leichten Erkältung mit Schnupfen und Husten und einer schwereren Erkrankung. Bei Fieber, starkem Husten, Erbrechen oder Durchfall ist Schwimmen absolut kontraindiziert. Die körperliche Anstrengung im Wasser belastet den bereits geschwächten Körper zusätzlich und kann die Erkrankung verschlimmern. Die Gefahr einer Dehydration ist erhöht, und die erhöhte Körpertemperatur im Wasser kann das Fieber verstärken. Auch bei einer akuten Bronchitis oder einer Lungenentzündung ist Schwimmen strikt zu vermeiden.

Des Weiteren sollte man bei Verdacht auf eine ansteckende Krankheit, wie beispielsweise COVID-19 oder eine Grippe, unbedingt vom Schwimmen absehen. Das Risiko der Übertragung auf andere Badegäste ist in diesem Fall zu hoch.

Wann Schwimmen vertretbar sein kann:

Bei einer leichten Erkältung mit lediglich Schnupfen und leichtem Husten, ohne Fieber oder sonstige schwerwiegende Symptome, kann Schwimmen unter Umständen vertretbar sein. Entscheidend ist dabei das individuelle Befinden. Fühlt man sich kraftlos und schlapp, sollte man auf das Schwimmen verzichten. Fühlt man sich jedoch relativ fit und die Symptome sind nur minimal ausgeprägt, spricht im Prinzip nichts gegen einen kurzen Schwimmgang im chlorhaltigen Wasser. Chlor wirkt desinfizierend und kann potenziell dazu beitragen, die Vermehrung von Viren zu hemmen.

Wichtige Hinweise:

  • Vorsicht im Wasser: Bei einer leichten Erkältung kann die Atmung im Wasser anstrengender sein als gewöhnlich. Achten Sie auf Ihre Grenzen und verlassen Sie das Wasser sofort, wenn Sie sich unwohl fühlen.
  • Hygiene: Achten Sie auf gründliche Hygienemaßnahmen vor und nach dem Schwimmen, um die Ausbreitung von Keimen zu minimieren.
  • Rücksprache mit dem Arzt: Bei Unsicherheit oder bei schwereren Symptomen sollten Sie immer einen Arzt konsultieren. Er kann den individuellen Gesundheitszustand beurteilen und die beste Vorgehensweise empfehlen.
  • Warmes Duschen nach dem Schwimmen: Nach dem Schwimmen sollte man sich gründlich abtrocknen und eine warme Dusche nehmen, um Auskühlung zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Schwimmen bei einer Erkältung ist keine eindeutige “Ja”- oder “Nein”-Frage. Eine individuelle Abwägung des Gesundheitszustandes, des Schweregrades der Erkrankung und des eigenen Befindens ist unerlässlich. Im Zweifelsfall sollte man lieber auf das Schwimmen verzichten und sich auskurieren. Gesundheit geht vor!