Machen unterschiedliche Alkoholika Sie unterschiedlich betrunken?

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Obwohl die Wahrnehmung unterschiedlich sein kann, wirkt jeder Alkohol auf die gleiche Weise auf den Körper. Das liegt daran, dass sie alle Ethanol enthalten, die Substanz, die für die berauschende Wirkung verantwortlich ist.

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Machen unterschiedliche Alkoholika unterschiedlich betrunken?

Der Volksmund hält hartnäckig an der Vorstellung fest, dass verschiedene alkoholische Getränke unterschiedliche Arten von Rausch hervorrufen. Von „Aggression durch Tequila“ bis hin zur „sentimentalen Weinseligkeit“ kursieren zahlreiche Mythen. Doch entspricht das der wissenschaftlichen Realität? Die kurze Antwort lautet: Nein.

Obwohl die Wahrnehmung des Rausches variieren kann, wirkt der Alkohol selbst, genauer gesagt das Ethanol, immer gleich auf den Körper. Ethanol ist die psychoaktive Substanz in allen alkoholischen Getränken, und sie ist für die berauschenden Effekte verantwortlich.

Was beeinflusst die Wahrnehmung des Rausches?

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass der Rausch unterschiedlich empfunden wird, obwohl die physiologische Wirkung des Ethanols gleich bleibt:

  • Alkoholgehalt: Getränke mit höherem Alkoholgehalt führen schneller zu einem höheren Blutalkoholspiegel und somit zu einer intensiveren Wirkung. Ein Shot Tequila hat in der Regel einen höheren Alkoholgehalt als ein Glas Bier, wodurch der Rausch schneller eintritt.
  • Trinkgeschwindigkeit: Wer schnell trinkt, nimmt mehr Alkohol in kürzerer Zeit auf, was zu einem stärkeren Rausch führt.
  • Mischkonsum: Das Mischen verschiedener Getränke erschwert es oft, den Überblick über die konsumierte Alkoholmenge zu behalten. Zudem können bestimmte Kombinationen zu Unwohlsein führen, was den Rausch negativ beeinflusst.
  • Körperliche Verfassung: Faktoren wie Körpergewicht, Geschlecht, Stoffwechsel und allgemeiner Gesundheitszustand beeinflussen die Alkoholaufnahme und -verarbeitung.
  • Mentale Verfassung: Stress, Müdigkeit oder emotionale Belastungen können die Wirkung von Alkohol verstärken.
  • Erwartungshaltung (Placebo-Effekt): Die Erwartung einer bestimmten Wirkung kann diese subjektiv verstärken. Wenn jemand glaubt, dass Tequila aggressiv macht, könnte er sich unter Alkoholeinfluss tatsächlich aggressiver verhalten.
  • Zusatzstoffe: Zucker, Aromen und andere Zusatzstoffe in alkoholischen Getränken können den Geschmack und die Verträglichkeit beeinflussen, aber nicht die Wirkung des Ethanols selbst. Allerdings können zuckerhaltige Getränke die Alkoholaufnahme beschleunigen.
  • Umgebung und Gesellschaft: Die Umgebung und die Menschen, mit denen man trinkt, beeinflussen das gesamte Erlebnis und können die Wahrnehmung des Rausches verändern.

Fazit:

Es ist nicht die Art des alkoholischen Getränks, sondern die Menge des konsumierten Ethanols, die den Grad der Betrunkenheit bestimmt. Unterschiedliche Getränke führen lediglich aufgrund unterschiedlicher Alkoholkonzentrationen und Trinkgewohnheiten unterschiedlich schnell zu einem Rausch. Die subjektive Wahrnehmung dieses Rausches wird von einer Vielzahl weiterer Faktoren beeinflusst, die mit der spezifischen Art des Getränks an sich wenig zu tun haben. Es ist wichtig, verantwortungsbewusst mit Alkohol umzugehen und die eigene Grenze zu kennen, unabhängig von der Art des Getränks.