Wann ist Blutdruck zu niedrig gefährlich?
Wann ist niedriger Blutdruck gefährlich? – Ein unterschätztes Risiko
Ein niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, wird oft als harmlos abgetan. Tatsächlich ist ein leicht erniedrigter Blutdruck bei vielen Menschen völlig unbedenklich und verursacht keinerlei Beschwerden. Allerdings kann ein zu stark abgesunkener Blutdruck gefährlich werden und lebensbedrohliche Folgen haben. Die entscheidende Frage ist daher nicht ob, sondern wie niedrig der Blutdruck ist und welche individuellen Faktoren eine Rolle spielen.
Der Blutdruck wird als zwei Werte angegeben: Der systolische Wert (oberer Wert) gibt den Druck an, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in die Arterien pumpt. Der diastolische Wert (unterer Wert) misst den Druck, wenn sich das Herz entspannt und mit Blut füllt. Ein Blutdruck von 120/80 mmHg gilt als ideal. Von Hypotonie spricht man in der Regel unterhalb von 100/60 mmHg. Doch diese Grenzwerte sind nicht starr. Ein Wert von 90/60 mmHg ist bei einem jungen, gesunden Menschen möglicherweise unbedenklich, während er bei einem älteren Patienten mit Herzkreislauferkrankungen bereits Probleme verursachen kann.
Wann wird ein niedriger Blutdruck gefährlich?
Die Gefahr eines zu niedrigen Blutdrucks liegt in der unzureichenden Durchblutung wichtiger Organe. Das Gehirn ist besonders empfindlich. Sinkt der systolische Blutdruck unter 70 mmHg, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Schwindel: Ein häufiges Anzeichen für eine unzureichende Blutversorgung des Gehirns.
- Benommenheit: Ein Gefühl der Schwäche und Desorientierung.
- Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder das kurzzeitige Ausfallen des Sehvermögens.
- Ohnmacht (Synkope): Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust aufgrund des Sauerstoffmangels im Gehirn. Dies stellt einen medizinischen Notfall dar.
- Übelkeit und Erbrechen: Können auf eine mangelnde Durchblutung des Verdauungstraktes hindeuten.
- Kühle, feuchte Haut: Ein Zeichen für eine verengte Durchblutung der Extremitäten.
Weitere Risikofaktoren:
Ein niedriger Blutdruck ist nicht isoliert zu betrachten. Bestehende Erkrankungen und individuelle Faktoren verschärfen die Risiken:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinsuffizienz, Herzklappenfehler oder Rhythmusstörungen können einen niedrigen Blutdruck begünstigen und dessen Folgen verstärken.
- Dehydrierung: Flüssigkeitsmangel führt zu einem verringerten Blutvolumen und damit zu niedrigem Blutdruck.
- Blutverlust: Durch Verletzungen oder innere Blutungen kann der Blutdruck kritisch absinken.
- Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Blutdrucksenker oder Diuretika, können einen niedrigen Blutdruck als Nebenwirkung haben.
- Schwangerschaft: In der Schwangerschaft kann ein niedriger Blutdruck auf eine Präeklampsie hindeuten, eine gefährliche Schwangerschaftskomplikation.
- Alter: Ältere Menschen reagieren oft empfindlicher auf niedrigen Blutdruck.
Fazit:
Ein niedriger Blutdruck ist nicht immer gefährlich, kann aber unter bestimmten Umständen lebensbedrohliche Folgen haben. Besonders kritisch wird es, wenn der systolische Wert unter 70 mmHg sinkt und gleichzeitig Symptome wie Schwindel oder Bewusstlosigkeit auftreten. Bei anhaltenden Beschwerden oder plötzlichem Auftreten von Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Eine genaue Diagnose und die Abklärung der Ursachen sind essentiell, um die richtige Behandlung einzuleiten. Selbstdarstellung von Mitteln zur Blutdrucksteigerung ohne ärztliche Beratung wird ausdrücklich abgeraten.
#Hypotonie#Kreislaufschock#Niedriger BlutdruckKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.