Warum fällt mein Blutdruck im Stehen ab?

0 Sicht

Beim Wechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen kann orthostatische Hypotonie auftreten. Schwindel, verschwommenes Sehen und Benommenheit sind typische Symptome. Rasches Hinlegen oder Hinsetzen bringt in der Regel schnelle Linderung und beugt einem Bewusstseinsverlust vor.

Kommentar 0 mag

Warum fällt mein Blutdruck im Stehen ab?

Der Blutdruckabfall beim Aufstehen, medizinisch als orthostatische Hypotonie bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Obwohl meist harmlos, kann es unangenehme Symptome hervorrufen und in seltenen Fällen sogar zu Stürzen führen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieses Zustandes.

Im Normalfall reguliert unser Körper den Blutdruck blitzschnell, um Schwankungen auszugleichen. Stehen wir auf, sackt ein Teil des Blutes in die Beine. Gesunde Menschen reagieren darauf mit einer sofortigen Erhöhung der Herzfrequenz und einer Verengung der Blutgefäße, um den Blutdruck stabil zu halten und die Durchblutung des Gehirns zu gewährleisten. Bei orthostatischer Hypotonie funktioniert dieser Mechanismus nicht optimal. Der Blutdruck fällt ab, und die Sauerstoffversorgung des Gehirns wird kurzzeitig beeinträchtigt.

Welche Ursachen stecken dahinter?

Die Ursachen für orthostatische Hypotonie sind vielfältig und reichen von harmlos bis ernst:

  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel verringert das Blutvolumen und begünstigt den Blutdruckabfall beim Aufstehen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Blutdrucksenker, Diuretika oder Antidepressiva, können als Nebenwirkung eine orthostatische Hypotonie auslösen.
  • Neurologische Erkrankungen: Krankheiten wie Parkinson, Diabetes oder Multiple Sklerose können das Nervensystem schädigen und die Blutdruckregulation beeinträchtigen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzschwäche oder Herzklappenerkrankungen können die Pumpleistung des Herzens reduzieren und so zu orthostatischer Hypotonie führen.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität der Blutgefäße nach, was die Blutdruckregulation erschwert.
  • Längere Bettruhe: Nach längerer Krankheit oder Immobilität kann es zu orthostatischer Hypotonie kommen.

Symptome und Diagnose:

Typische Symptome der orthostatischen Hypotonie sind:

  • Schwindel
  • Benommenheit
  • Schwarzwerden vor Augen
  • Verschwommenes Sehen
  • Übelkeit
  • Schwächegefühl
  • Ohnmacht (in seltenen Fällen)

Die Diagnose erfolgt durch Blutdruckmessung im Liegen und Stehen. Ein signifikanter Blutdruckabfall innerhalb weniger Minuten nach dem Aufstehen bestätigt den Verdacht.

Was kann man tun?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der orthostatischen Hypotonie. In vielen Fällen helfen bereits einfache Maßnahmen:

  • Ausreichend trinken: Genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, insbesondere Wasser, ist essentiell.
  • Langsam aufstehen: Plötzliches Aufstehen vermeiden, stattdessen langsam aus dem Bett oder vom Stuhl aufrichten.
  • Kompressionsstrümpfe: Stützstrümpfe können den Rückfluss des Blutes aus den Beinen unterstützen.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt den Kreislauf.
  • Medikamentenüberprüfung: Mit dem Arzt besprechen, ob eingenommene Medikamente die orthostatische Hypotonie verursachen könnten.

In einigen Fällen kann eine medikamentöse Therapie notwendig sein. Es ist wichtig, bei anhaltenden oder starken Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und die geeignete Behandlung einzuleiten. Ignorieren Sie die Symptome nicht, denn wiederholte Stürze durch orthostatische Hypotonie können zu Verletzungen führen.