Warum ist Gastritis abends schlimmer?

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Nachts ruht die Verdauung und die schützende Wirkung der Nahrung fehlt. Dadurch kann die Magensäure die Magenwand verstärkt reizen und Gastritis-Beschwerden, wie Schmerzen oder Sodbrennen, verschlimmern.

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Warum quält Gastritis besonders abends und nachts?

Gastritis, eine Entzündung der Magenschleimhaut, kann sich bei vielen Betroffenen abends und nachts deutlich verschlimmern. Dies ist kein Zufall, sondern hängt mit mehreren physiologischen Prozessen zusammen, die im Laufe des Tages und insbesondere während der Nachtruhe eine Rolle spielen. Während tagsüber diverse Faktoren die Beschwerden mildern können, kommen nachts einige Mechanismen verstärkt zum Tragen, die die Gastritis-Symptome verschärfen.

Ein Hauptgrund liegt in der veränderten Verdauungsaktivität. Tagsüber ist der Magen ständig mit der Verarbeitung von Nahrung beschäftigt. Die Nahrung selbst bildet einen physischen Schutzfilm auf der Magenschleimhaut und puffert die Magensäure. Nachts, insbesondere während längerer Fastenperioden, fehlt dieser Schutz. Die Magensäure, die weiterhin produziert wird, um die Verdauung vorzubereiten, kann nun ungehindert auf die bereits entzündete Magenschleimhaut einwirken. Dies führt zu verstärkten Schmerzen, Brennen und Sodbrennen.

Zusätzlich spielt die Körperhaltung eine entscheidende Rolle. Im Liegen verteilt sich die Magensäure gleichmäßiger im Magen und kann leichter in den Ösophagus (Speiseröhre) zurückfließen, was zu starkem Sodbrennen führen kann. Die aufrechte Haltung tagsüber hingegen unterstützt den natürlichen Abfluss der Magensäure.

Ein weiterer Faktor ist die veränderte Hormonproduktion. Im Laufe des Tages und besonders nachts schwankt der Spiegel verschiedener Hormone, die die Magensäureproduktion und die Motilität des Magens beeinflussen. Eine Ungleichgewichte dieser Hormone können die Entzündung verstärken und die Symptome verschlechtern. Stresshormone, die oft abends nach einem anstrengenden Tag erhöht sind, können die Magensäureproduktion ebenfalls stimulieren.

Schließlich kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente oder der Konsum von Genussmitteln wie Kaffee, Alkohol oder Nikotin abends zu einer Verschlechterung der Gastritis-Symptome beitragen. Diese Substanzen reizen die Magenschleimhaut zusätzlich und können die nächtlichen Beschwerden verstärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verschlimmerung von Gastritis-Beschwerden abends und nachts auf ein komplexes Zusammenspiel von reduziertem Magenschutz durch Nahrung, veränderter Körperhaltung, hormonellen Schwankungen und potentiellen Einflussfaktoren wie Medikamenten oder Genussmitteln zurückzuführen ist. Eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Gastroenterologen ist wichtig, um die Ursachen der Gastritis zu klären und eine geeignete Therapie zu finden, die die nächtlichen Beschwerden lindert.