Warum kein Calcium einnehmen?
Eine übermäßige Kalziumaufnahme kann zu Nierensteinen und Gefäßverkalkungen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie empfiehlt daher, die tägliche Calciumzufuhr durch Tabletten auf 500 mg zu beschränken, um diese Risiken zu minimieren.
Die Schattenseite der Calcium-Ergänzung: Warum Sie nicht einfach so Calcium einnehmen sollten
Calcium wird oft als Wunderwaffe für starke Knochen und gesunde Zähne angepriesen. Werbung und gesellschaftliche Erwartungen suggerieren, dass wir alle mehr Calcium brauchen, um Osteoporose vorzubeugen. Doch die Realität ist komplexer und unbedachte Calcium-Supplementierung kann mehr schaden als nützen.
Während Calcium zweifellos ein essentieller Nährstoff ist, kann eine übermäßige Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Statt blind zu Pillen zu greifen, ist es entscheidend, die individuellen Bedürfnisse und potenziellen Risiken zu verstehen.
Das Problem mit der Überdosierung:
Die meisten Menschen nehmen Calcium primär durch die Ernährung auf. Milchprodukte, grünes Gemüse und bestimmte Fischarten sind reich an diesem wichtigen Mineral. Hier liegt auch schon der Knackpunkt: Wer sich ausgewogen ernährt, erreicht oft bereits die empfohlene Tagesdosis an Calcium. Eine zusätzliche Einnahme von Calcium-Präparaten kann dann schnell zu einer Überdosierung führen.
Zu viel Calcium im Körper kann folgende Probleme verursachen:
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Nierensteine: Eine erhöhte Calciumkonzentration im Urin begünstigt die Bildung von Nierensteinen. Diese können äußerst schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall operative Eingriffe erfordern.
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Gefäßverkalkungen: Studien deuten darauf hin, dass ein Überschuss an Calcium sich in den Blutgefäßen ablagern kann, was zu Verkalkungen und Arteriosklerose führen kann. Dies erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
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Verdauungsprobleme: Hohe Calciumdosen können Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen verursachen.
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Wechselwirkungen mit Medikamenten: Calcium kann die Aufnahme bestimmter Medikamente beeinträchtigen, beispielsweise von Antibiotika oder Schilddrüsenhormonen.
Was empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie?
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnt vor einer unkritischen Einnahme von Calcium-Präparaten. Sie empfiehlt, die tägliche Calciumzufuhr durch Tabletten auf maximal 500 mg zu beschränken. Das Ziel sollte es sein, den Großteil des Calciumbedarfs über die Nahrung zu decken.
Wann ist eine Calcium-Supplementierung sinnvoll?
Obwohl eine unkontrollierte Einnahme vermieden werden sollte, gibt es durchaus Situationen, in denen eine Calcium-Supplementierung sinnvoll sein kann:
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Bei nachgewiesenem Calciummangel: Ein Mangel kann durch Blutuntersuchungen festgestellt werden.
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Bei bestimmten Erkrankungen: Bei Osteoporose oder anderen Knochenerkrankungen kann eine Supplementierung in Absprache mit dem Arzt notwendig sein.
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Bei bestimmten Risikogruppen: Schwangere, Stillende und ältere Menschen haben unter Umständen einen erhöhten Calciumbedarf.
Fazit:
Calcium ist wichtig, aber eben nicht in unbegrenzten Mengen. Bevor Sie zu Calcium-Präparaten greifen, sollten Sie sich bewusst machen, dass eine ausgewogene Ernährung oft ausreichend ist. Lassen Sie Ihren Calciumbedarf vom Arzt überprüfen und besprechen Sie die Notwendigkeit einer Supplementierung. Eine unbedachte Einnahme kann mehr schaden als nützen. Der Fokus sollte immer auf einer calciumreichen Ernährung und einer bedarfsgerechten, ärztlich begleiteten Supplementierung liegen.
Disclaimer: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit der Einnahme von Calcium-Präparaten beginnen.
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