Was beeinflusst den GFR?

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Eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) deutet oft auf eine chronische Nierenschwäche hin. Allerdings können auch andere Faktoren die GFR negativ beeinflussen. Dazu gehören schlecht kontrollierter Diabetes, ein übermäßiger Gebrauch von Medikamenten, unbehandelter Bluthochdruck und Entzündungen im Körper. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Ursachen ist entscheidend für die Nierengesundheit.

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Was beeinflusst die glomeruläre Filtrationsrate (GFR)?

Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist ein wichtiger Indikator für die Nierenfunktion. Sie gibt an, wie viel Blut pro Minute von den Nierenkörperchen, den Glomeruli, gefiltert wird. Ein Abfall der GFR kann ein Warnsignal für eine chronische Nierenerkrankung sein, jedoch gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die die GFR beeinflussen und – vorübergehend oder dauerhaft – senken können. Ein Verständnis dieser Einflüsse ist entscheidend für eine korrekte Interpretation des GFR-Wertes und den Erhalt der Nierengesundheit.

Krankheitsbedingte Einflüsse:

  • Chronische Nierenerkrankungen: Schäden an den Glomeruli, den Filtereinheiten der Niere, führen zu einer Verminderung der Filterleistung und damit zu einer niedrigeren GFR. Dies ist der häufigste und bekannteste Grund für eine dauerhaft reduzierte GFR.
  • Akutes Nierenversagen: Plötzliche Ereignisse wie Infektionen, Vergiftungen oder starke Dehydration können die Nierenfunktion akut beeinträchtigen und zu einem raschen Abfall der GFR führen.
  • Diabetes mellitus: Schlecht eingestellter Blutzucker schädigt die kleinen Blutgefäße in den Nieren, inklusive der Glomeruli. Dies führt langfristig zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion und einer sinkenden GFR.
  • Bluthochdruck (Hypertonie): Anhaltend hoher Blutdruck belastet die Nieren und kann die Glomeruli schädigen, was wiederum die GFR negativ beeinflusst.
  • Autoimmunerkrankungen: Entzündliche Prozesse im Rahmen von Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Lupus erythematodes, können die Nieren angreifen und die GFR reduzieren.
  • Nierenentzündungen (Glomerulonephritis, Pyelonephritis): Entzündungen der Nierenkörperchen oder des Nierenbeckens können die Filtrationsleistung der Nieren beeinträchtigen und zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Senkung der GFR führen.

Medikamenten- und lebensstilbedingte Einflüsse:

  • Nephrotoxische Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. einige Schmerzmittel (NSAR), bestimmte Antibiotika und Kontrastmittel, können die Nierenfunktion beeinträchtigen und die GFR senken.
  • Dehydration: Mangelnde Flüssigkeitszufuhr reduziert das Blutvolumen und kann somit auch die GFR vorübergehend senken.
  • Hoher Proteinverzehr: Ein extrem hoher Proteinverzehr kann die Nieren zusätzlich belasten und bei vorbestehenden Nierenerkrankungen die GFR negativ beeinflussen.

Weitere Faktoren:

  • Alter: Die Nierenfunktion nimmt mit zunehmendem Alter physiologisch ab, was zu einer altersbedingten Senkung der GFR führt.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung für Nierenerkrankungen kann das Risiko einer reduzierten GFR erhöhen.
  • Ethnische Zugehörigkeit: Bestimmte ethnische Gruppen haben ein erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen und damit auch für eine niedrigere GFR.

Eine regelmäßige Kontrolle der GFR, insbesondere bei Risikofaktoren, ist wichtig, um Nierenprobleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Bei einer dauerhaft reduzierten GFR ist eine Abklärung der Ursachen durch einen Nephrologen unerlässlich. Die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung und die Anpassung des Lebensstils können dazu beitragen, den weiteren Verlauf der Nierenerkrankung zu verlangsamen und die Nierenfunktion so lange wie möglich zu erhalten.