Was kann zu niedriger Blutdruck bedeuten?
Niedriger Blutdruck: Harmlos oder ernstzunehmende Erkrankung?
Niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, wird oft als harmlos abgetan. Tatsächlich verläuft ein anhaltend niedriger Blutdruck bei vielen Menschen symptomlos und stellt keine gesundheitliche Bedrohung dar. Jedoch kann ein zu niedriger Blutdruck, besonders bei plötzlichem Abfall oder im Zusammenhang mit bestimmten Symptomen, ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen sein und sollte ärztlich abgeklärt werden. Die Grenze zwischen “harmlos niedrig” und “besorgniserregend niedrig” ist individuell unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, bisherige Krankengeschichte und die individuellen Reaktionen des Körpers.
Was kann niedriger Blutdruck bedeuten?
Ein niedriger Blutdruck an sich ist nicht die Krankheit, sondern kann ein Symptom verschiedener Ursachen sein. Hier einige Möglichkeiten:
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Physiologische Ursachen: Bei manchen Menschen ist ein niedriger Blutdruck einfach die Norm. Sie fühlen sich wohl und haben keine Beschwerden. Dies wird oft als konstitutionelle Hypotonie bezeichnet. Ähnlich verhält es sich bei gut trainierten Sportlern, deren Herz-Kreislauf-System effizienter arbeitet und somit den Blutdruck senkt. Auch die Tageszeit spielt eine Rolle: Der Blutdruck ist morgens in der Regel höher als abends.
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Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere blutdrucksenkende Mittel, Diuretika und einige Antidepressiva, können einen niedrigen Blutdruck als Nebenwirkung haben. Auch die Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln kann den Blutdruck beeinflussen.
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Dehydration: Ein Mangel an Flüssigkeit im Körper kann zu einem Abfall des Blutdrucks führen. Dies ist besonders bei starkem Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall der Fall.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein niedriger Blutdruck kann ein Zeichen für Herzschwäche, Herzklappenfehler oder Herzrhythmusstörungen sein. In diesen Fällen ist der Blutdruck oft nicht konstant niedrig, sondern schwankt stark.
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Schilddrüsenprobleme: Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann zu Müdigkeit, Gewichtszunahme und auch zu niedrigem Blutdruck führen.
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Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison): Diese seltene Erkrankung führt zu einer unzureichenden Produktion von Hormonen der Nebennierenrinde, was unter anderem zu niedrigem Blutdruck führen kann.
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Blutverlust: Ein erheblicher Blutverlust, beispielsweise durch eine innere Blutung, führt zu einem starken Abfall des Blutdrucks, der lebensbedrohlich sein kann.
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Sepsis (Blutvergiftung): Eine schwere Infektion, die sich im gesamten Körper ausbreitet, kann zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen.
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Nervensystem-Erkrankungen: Auch Erkrankungen des Nervensystems können den Blutdruck beeinflussen.
Symptome bei niedrigem Blutdruck:
Ein niedriger Blutdruck ist nicht immer mit Symptomen verbunden. Treten Symptome auf, können diese sehr unterschiedlich sein und umfassen:
- Schwindel
- Benommenheit
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Ohnmacht
- Sehstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
Besonders wichtig: Ein plötzlicher, starker Blutdruckabfall, insbesondere bei älteren Menschen, kann zu schweren Stürzen und damit verbundenen Verletzungen führen.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie wiederholt niedrigen Blutdruck messen, besonders in Verbindung mit den oben genannten Symptomen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache des niedrigen Blutdrucks feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung.
Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei gesundheitlichen Problemen konsultieren Sie immer einen Arzt oder Apotheker.
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