Was passiert bei 1 Promille Autofahren?

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Bei einer Blutalkoholkonzentration von 1,1 Promille oder höher droht ein Fahrverbot von mindestens sechs Monaten. Auch Geldbußen, Punkte in Flensburg und die Eintragung im Bundeszentralregister sind mögliche Folgen.

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1 Promille am Steuer: Die weitreichenden Konsequenzen

Ein Promille Alkohol im Blut – für viele mag das nach einer geringen Menge klingen. Doch im Straßenverkehr macht schon dieser Wert einen gewaltigen Unterschied und zieht empfindliche Strafen nach sich. Die Folgen von 1 Promille am Steuer gehen weit über den Führerscheinentzug hinaus und können das Leben nachhaltig beeinflussen.

Während die Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit in Deutschland bei 1,1 Promille liegt, bedeutet bereits 1 Promille relative Fahruntüchtigkeit. Das heißt, die Fahrfähigkeit ist bereits nachweislich eingeschränkt, auch wenn äußerlich vielleicht noch keine eindeutigen Ausfallerscheinungen erkennbar sind. Die Reaktionszeit verlangsamt sich, die Risikobereitschaft steigt und die Fähigkeit, komplexe Verkehrssituationen korrekt einzuschätzen, sinkt dramatisch.

Welche Strafen drohen bei 1 Promille?

Bereits ab 0,5 Promille drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg. Bei 1 Promille befinden wir uns jedoch in einem Bereich, der deutlich schwerwiegendere Konsequenzen nach sich zieht:

  • Geldstrafe: Die Höhe der Geldstrafe richtet sich nach dem Einkommen des Betroffenen und kann mehrere hundert bis tausende Euro betragen.
  • Punkte in Flensburg: In der Regel werden zwei Punkte im Fahreignungsregister (FAER) in Flensburg eingetragen.
  • Fahrverbot: Ein Fahrverbot von mindestens einem Monat ist in der Regel die Folge. Bei wiederholten Verstößen oder besonders gefährdenden Umständen kann das Fahrverbot deutlich länger ausfallen.
  • Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU): Die Behörde kann eine MPU anordnen, um die Fahreignung des Betroffenen zu überprüfen. Dies ist besonders wahrscheinlich, wenn bereits frühere Alkoholdelikte vorliegen.
  • Eintragung im Bundeszentralregister: Der Verstoß kann ins Bundeszentralregister eingetragen werden und somit bei Bewerbungen oder anderen Überprüfungen negativ auffallen.
  • Steigende Versicherungsprämien: Die Kfz-Versicherung kann die Prämien erhöhen oder den Vertrag sogar kündigen.
  • Zivilrechtliche Folgen: Im Falle eines Unfalls haftet der alkoholisierte Fahrer in der Regel vollumfänglich für die entstandenen Schäden. Dies kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.

Die Bedeutung von 1 Promille – jenseits der Strafen

Die rechtlichen Konsequenzen sind gravierend, doch noch wichtiger ist die Gefährdung der eigenen Sicherheit und der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer. Alkohol am Steuer ist keine Kavaliersdelikt, sondern eine ernstzunehmende Gefahr. Auch bei vermeintlich “nur” 1 Promille steigt das Unfallrisiko erheblich.

Fazit:

1 Promille Alkohol im Blut mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die juristischen und finanziellen Folgen sind erheblich und die Gefährdung im Straßenverkehr immens. Verantwortungsvolles Handeln bedeutet: Finger weg vom Alkohol am Steuer – für die eigene Sicherheit und die Sicherheit aller.