Was passiert, wenn der untere Blutdruckwert zu niedrig ist?

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Ein zu niedriger Blutdruck führt zu einer unzureichenden Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der Abtransport von Abfallprodukten wird ebenfalls behindert. Die Folge: Organe und Zellen leiden unter Sauerstoffmangel und Funktionsstörungen.
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Zu niedriger unterer Blutdruck: Wenn die Pumpe zu schwach wird

Ein gesunder Blutdruck ist essentiell für unser Wohlbefinden. Er wird als zwei Werte angegeben: der systolische (obere) und der diastolische (untere) Wert. Während der systolische Wert den Druck angibt, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in die Arterien pumpt, reflektiert der diastolische Wert den Druck in den Arterien, wenn sich das Herz entspannt und sich wieder mit Blut füllt. Ein zu niedriger unterer Blutdruck, also ein zu niedriger diastolischer Wert (normalerweise unter 60 mmHg), bedeutet, dass die Durchblutung der Organe und Gewebe unzureichend ist und kann schwerwiegende Folgen haben.

Die Folgen einer Hypotension:

Ein zu niedriger diastolischer Wert signalisiert, dass das Herz nicht genügend Blut in den Kreislauf pumpt, oder dass die Blutgefäße zu weit erweitert sind. Dies führt zu einem verminderten Blutfluss und somit zu einer unzureichenden Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff und essentiellen Nährstoffen. Gleichzeitig wird der Abtransport von Stoffwechselendprodukten, wie Kohlendioxid und anderen Abfallstoffen, behindert. Die Konsequenzen sind vielfältig und hängen von der Schwere der Hypotonie und der individuellen Konstitution ab:

  • Schwindel und Benommenheit: Der reduzierte Blutfluss zum Gehirn führt zu Schwindelgefühlen, Benommenheit und in schweren Fällen sogar zum Bewusstseinsverlust (Synkope).

  • Müdigkeit und Schwäche: Die unzureichende Sauerstoffversorgung aller Körperzellen äußert sich in allgemeiner Müdigkeit, Schwäche und Leistungseinbußen.

  • Herzrasen (Tachykardie): Der Körper versucht, den niedrigen Blutdruck durch eine erhöhte Herzfrequenz zu kompensieren.

  • Kühle Extremitäten: Die periphere Durchblutung ist reduziert, was zu kalten Händen und Füßen führt.

  • Blasse Haut: Ein Mangel an Sauerstoff im Blut führt zu einer blassen Hautfarbe.

  • Sehstörungen: Die unzureichende Durchblutung der Augen kann zu Sehstörungen führen.

  • Organfunktionsstörungen: Bei anhaltend niedrigem Blutdruck können Organe langfristig geschädigt werden, insbesondere Herz, Nieren und Gehirn. Dies kann zu Nierenversagen, Herzschwäche oder neurologischen Problemen führen.

Ursachen für einen zu niedrigen diastolischen Blutdruck:

Die Ursachen für eine Hypotonie sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsthaften Erkrankungen:

  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel reduziert das Blutvolumen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Blutdrucksenker oder Diuretika, können Hypotonie als Nebenwirkung haben.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzschwäche oder Herzklappenfehler können zu einem niedrigen Blutdruck führen.
  • Anämie: Ein Mangel an roten Blutkörperchen reduziert die Sauerstofftransportkapazität des Blutes.
  • Orthostatische Hypotonie: Ein plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen aus liegender oder sitzender Position.
  • Sepsis (Blutvergiftung): Eine schwere Infektion, die zu einem Kreislaufschock führen kann.
  • Endokrine Störungen: Erkrankungen der Schilddrüse oder Nebennieren können den Blutdruck beeinflussen.

Wann zum Arzt:

Ein einmaliger, leicht erniedrigter diastolischer Wert muss nicht unbedingt besorgniserregend sein. Jedoch sollten wiederkehrende Symptome wie Schwindel, Benommenheit, starke Müdigkeit oder Ohnmacht unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Der Arzt wird die Ursache der Hypotonie diagnostizieren und eine geeignete Therapie einleiten. Diese kann von Änderungen des Lebensstils (z.B. mehr Flüssigkeit trinken, salzreiche Ernährung) bis hin zur medikamentösen Behandlung reichen. Wichtig ist, die Ursache der Hypotonie zu behandeln, um langfristige Gesundheitsschäden zu vermeiden.