Was tun, wenn die Blutung nicht aufhört?
Was tun, wenn die Menstruationsblutung nicht aufhört? – Starker Blutfluss muss kein Schicksal sein
Eine starke Menstruationsblutung, auch Hypermenorrhoe oder Menorrhagie genannt, kann den Alltag erheblich beeinträchtigen. Ständiger Wechsel von Binden oder Tampons, Angst vor Durchblutung und damit verbundene Einschränkungen der Lebensqualität sind nur einige der möglichen Folgen. Während Progesteron-Tabletten eine wirksame Behandlungsoption darstellen können, ist es wichtig, die Ursachen für die starke Blutung abzuklären und individuell angepasste Maßnahmen zu ergreifen.
Progesteron spielt tatsächlich eine wichtige Rolle im Menstruationszyklus. Indem es den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) reguliert, kann es die Blutungsstärke reduzieren. Die typische Einnahme erfolgt vom 14. bis zum 25. Zyklustag. Wichtig: Die Einnahme von Hormonen sollte immer in Absprache mit einem Arzt/einer Ärztin erfolgen, da die Dosierung und der Einnahmezeitraum individuell angepasst werden müssen. Selbstmedikation ist hier absolut tabu.
Aber Progesteron ist nicht immer die Lösung. Eine starke Menstruationsblutung kann verschiedene Ursachen haben, die vor einer Behandlung abgeklärt werden müssen:
- Myome: Gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter können zu verstärkter Blutung führen.
- Polypen: Auch gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut können starke Blutungen verursachen.
- Endometriose: Hierbei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an und kann ebenfalls zu starken Blutungen führen.
- Gerinnungsstörungen: Angeborene oder erworbene Blutgerinnungsstörungen können die Blutungsdauer und -stärke beeinflussen.
- Schilddrüsenerkrankungen: Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu verstärkter Menstruationsblutung führen.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. blutverdünnende Mittel, können die Blutungsneigung erhöhen.
- Spirale (IUP): In einigen Fällen kann eine Spirale zu stärkeren Blutungen führen.
Was kann ich tun?
Der erste Schritt ist immer der Besuch bei einem/r Gynäkologen/in. Dieser/Diese kann die Ursache der starken Blutung abklären und eine geeignete Therapie einleiten. Neben der medikamentösen Behandlung mit Progesteron oder anderen Hormonen gibt es auch weitere Möglichkeiten:
- Hormonfreie Behandlung: Tranexamsäure kann die Blutungsstärke reduzieren, indem sie die Blutgerinnung fördert.
- Operative Eingriffe: Je nach Ursache können Myome oder Polypen operativ entfernt werden.
- Alternative Methoden: Akupunktur oder pflanzliche Heilmittel können unterstützend wirken, ersetzen aber nicht die ärztliche Behandlung.
Ignorieren Sie starke und anhaltende Menstruationsblutungen nicht! Suchen Sie rechtzeitig ärztlichen Rat, um die Ursache abzuklären und eine passende Therapie zu finden. Nur so kann die Lebensqualität verbessert und möglichen Komplikationen vorgebeugt werden.
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