Was tun, wenn die Mandeln beim Schlucken weh tun?

12 Sicht
Bei Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden durch entzündete Mandeln sollten Sie viel trinken, idealerweise ungesüßte Tees oder Wasser. Warme Getränke fördern die Durchblutung und damit den Heilungsprozess besser als kalte Getränke, die zwar kurzzeitig den Schmerz lindern. Schmerzlindernde Lutschtabletten unterstützen zusätzlich.
Kommentar 0 mag

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden: Wenn die Mandeln beim Schlucken weh tun

Halsschmerzen, die beim Schlucken verstärkt werden, sind ein weit verbreitetes Problem, oft verursacht durch eine Entzündung der Mandeln (Tonsillitis). Dieser unangenehme Zustand kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, von viralen Infekten bis hin zu bakteriellen Infektionen. Die Symptome reichen von leichtem Kratzen im Hals bis hin zu starken Schmerzen, die das Schlucken und Sprechen erschweren. Was aber tun, wenn die Mandeln beim Schlucken so stark schmerzen, dass selbst das Trinken zur Qual wird?

Zuerst: Die Ursache ermitteln

Bevor Sie mit der Selbstbehandlung beginnen, ist es wichtig, die Ursache der Mandelentzündung zu klären. Ein viraler Infekt, wie eine Erkältung oder Grippe, ist die häufigste Ursache. Bakterielle Infektionen, meist durch Streptokokken verursacht, benötigen hingegen eine antibiotische Behandlung. Ein Arztbesuch ist daher ratsam, insbesondere wenn:

  • die Schmerzen sehr stark sind und über mehrere Tage anhalten,
  • Fieber über 38,5°C auftritt,
  • Eiterbeläge auf den Mandeln sichtbar sind,
  • Schluckbeschwerden so stark sind, dass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht gewährleistet ist,
  • die Lymphknoten am Hals geschwollen und schmerzhaft sind,
  • Atembeschwerden auftreten.

Linderung der Beschwerden:

Während Sie auf einen Arzttermin warten oder wenn die Diagnose eine virale Infektion bestätigt, können Sie verschiedene Maßnahmen zur Linderung der Schmerzen ergreifen:

  • Viel trinken: Dies ist der wichtigste Punkt! Genügend Flüssigkeit verhindert die Austrocknung und unterstützt den Körper bei der Bekämpfung der Infektion. Warme Getränke wie Kräutertees (Kamille, Salbei) oder lauwarmes Wasser sind ideal. Honig kann in lauwarmen Getränken zusätzlich die Halsschleimhaut beruhigen. Vermeiden Sie hingegen zu heiße Getränke, da diese die Entzündung weiter reizen können. Kalte Getränke können kurzfristig Linderung verschaffen, fördern den Heilungsprozess aber nicht so effektiv wie warme.

  • Schmerzlinderung: Schmerzlindernde Lutschtabletten oder Sprays mit Lokalanästhetika können die Schmerzen beim Schlucken vorübergehend reduzieren. Achten Sie auf die empfohlene Dosierung und Dauer der Anwendung. Auch Halstabletten mit entzündungshemmenden Substanzen können hilfreich sein.

  • Ruhe und Schonung: Geben Sie Ihrem Körper die Möglichkeit zur Regeneration. Ausreichend Ruhe und Schlaf stärken das Immunsystem und unterstützen den Heilungsprozess. Vermeiden Sie übermäßige Belastung der Stimme und sprechen Sie so wenig wie möglich.

  • Feuchte Luft: Eine trockene Raumluft kann die Halsschmerzen verschlimmern. Ein Luftbefeuchter oder regelmäßiges Lüften kann Abhilfe schaffen. Gurgeln mit Salzwasser kann ebenfalls die Schleimhäute befeuchten und Keime reduzieren.

  • Hausmittel: Traditionelle Hausmittel wie warme Umschläge um den Hals oder das Inhalieren von Wasserdampf mit ätherischen Ölen (z.B. Eukalyptus) können die Beschwerden lindern, sollten aber nicht die ärztliche Behandlung ersetzen.

Wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten:

Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie neben den Schluckbeschwerden und Halsschmerzen zusätzlich Atemnot, starke Schwellungen im Halsbereich oder starke Ohrenschmerzen verspüren. Diese Symptome können auf schwerwiegendere Erkrankungen hindeuten und erfordern eine umgehende medizinische Versorgung.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden ist immer eine ärztliche Beratung notwendig.