Welche Krankheiten lösen niedrigen Blutdruck aus?
Niedriger Blutdruck: Ursachen einer Hypotonie
Niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, ist nicht immer ein Krankheitszeichen. Viele Menschen haben einen dauerhaft niedrigen Blutdruck ohne gesundheitliche Beschwerden. Problematisch wird es erst, wenn der Blutdruck so niedrig ist, dass die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dies äußert sich in Symptomen wie Schwindel, Schwäche, Müdigkeit und Ohnmacht. Die Ursachen für einen krankhaften niedrigen Blutdruck sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen.
Chronische Erkrankungen als Auslöser:
Eine Reihe chronischer Erkrankungen kann einen niedrigen Blutdruck verursachen oder verschlimmern. Hierzu zählen:
- Herzinsuffizienz: Ein geschwächtes Herz kann nicht genügend Blut in den Körper pumpen, was zu einem niedrigen Blutdruck führt. Dies ist oft mit weiteren Symptomen wie Atemnot und Ödemen verbunden.
- Nervensystemerkrankungen: Schädigungen des autonomen Nervensystems, das die Blutdruckregulation steuert, können zu Hypotonie führen. Beispiele hierfür sind die Parkinson-Krankheit, Multiple Sklerose und das Shy-Drager-Syndrom. Die Beeinträchtigung der Nervensignale führt zu einer gestörten Anpassung des Blutdrucks an wechselnde Körperhaltungen.
- Diabetes mellitus: Eine lang bestehende und schlecht eingestellte Diabeteserkrankung kann die Gefäße schädigen und zu einer Dysregulation des Blutdrucks beitragen. Dies ist oft mit weiteren Komplikationen wie Nierenschäden verbunden.
- Nebennierenschwäche (Morbus Addison): Die Nebennieren produzieren Hormone, die den Blutdruck regulieren. Bei einer Nebennierenschwäche ist diese Hormonproduktion beeinträchtigt, was zu niedrigem Blutdruck führen kann.
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Eine verminderte Aktivität der Schilddrüse kann den Stoffwechsel verlangsamen und somit auch den Blutdruck senken.
Weitere Ursachen für Hypotonie:
Neben chronischen Erkrankungen spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung eines niedrigen Blutdrucks:
- Störungen des vegetativen Nervensystems: Wie bereits erwähnt, ist das vegetative Nervensystem für die Blutdruckregulation essentiell. Eine Dysfunktion dieses Systems kann zu verschiedenen Formen der Hypotonie führen, darunter:
- Orthostatische Hypotonie: Ein plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen. Dies ist oft durch eine unzureichende Anpassung des Kreislaufs an die veränderte Körperposition bedingt.
- Postprandiale Hypotonie: Ein Blutdruckabfall nach dem Essen, verursacht durch eine verstärkte Blutversorgung des Verdauungstrakts.
- Gefäßkrankheiten: Erkrankungen der Blutgefäße, die zu einer Erweiterung der Gefäße führen (z.B. durch Medikamente oder bestimmte Erkrankungen), können den Blutdruck senken.
- Dehydrierung: Flüssigkeitsmangel führt zu einer Verminderung des Blutvolumens und damit zu einem niedrigeren Blutdruck.
- Blutverlust: Ein erheblicher Blutverlust, z.B. durch Verletzungen oder innere Blutungen, senkt den Blutdruck drastisch.
- Medikamenteneinnahme: Einige Medikamente, wie z.B. blutdrucksenkende Mittel, Diuretika und bestimmte Antidepressiva, können als Nebenwirkung einen niedrigen Blutdruck verursachen.
- Schwangerschaft: In der Schwangerschaft kann ein niedriger Blutdruck auftreten, meist ohne gesundheitliche Folgen. Ein stark erniedrigter Blutdruck kann aber ein Zeichen für Komplikationen sein.
Diagnose und Therapie:
Bei Verdacht auf einen krankhaften niedrigen Blutdruck ist eine gründliche ärztliche Abklärung notwendig. Die Diagnose basiert auf der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und verschiedenen Laboruntersuchungen. Die Therapie richtet sich nach der Ursache des niedrigen Blutdrucks und kann von einer Anpassung der Lebensweise (z.B. ausreichende Flüssigkeitszufuhr, salzreiche Ernährung bei Bedarf) bis hin zu medikamentösen Maßnahmen reichen.
Wichtig: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei anhaltenden Beschwerden oder einem Verdacht auf einen krankhaften niedrigen Blutdruck sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
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