Welche Position bei Schock?
Schock erfordert rasches Handeln. Ruhe bewahren, den Betroffenen flach mit erhöhten Beinen lagern und warm zudecken. Die erhöhte Lagerung fördert den Blutfluss zu lebenswichtigen Organen. Beruhigende Worte und Abschirmung von Stressfaktoren sind essentiell.
Die optimale Schocklagerung: Mehr als nur Beine hoch
Ein Schockzustand ist ein medizinischer Notfall, der schnelles und überlegtes Handeln erfordert. Die richtige Lagerung des Betroffenen spielt dabei eine entscheidende Rolle, um die Durchblutung vitaler Organe zu gewährleisten und den Zustand zu stabilisieren, bis professionelle Hilfe eintrifft. Doch was bedeutet „erhöhte Beine“ eigentlich genau und gibt es Ausnahmen von dieser Regel?
Die klassische Schocklagerung beinhaltet das Flachlagern des Betroffenen mit erhöhten Beinen. Ideal ist eine Anhebung der Beine um ca. 30-45 Grad. Dies soll den venösen Rückfluss zum Herzen unterstützen und die Blutversorgung von Gehirn, Herz und Lunge verbessern. Wichtig: Die Beine sollten nicht höher als der Kopf gelagert werden, da dies den Blutfluss zum Gehirn behindern kann.
Ausnahmen von der Regel:
Es gibt Situationen, in denen die klassische Schocklagerung nicht angewendet oder modifiziert werden sollte:
- Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung: Bei Verdacht auf eine Verletzung der Wirbelsäule darf der Betroffene nicht bewegt werden, es sei denn, es besteht unmittelbare Lebensgefahr. Stabilisieren Sie den Kopf und Nacken und warten Sie auf den Rettungsdienst.
- Beckenverletzung: Auch bei einer vermuteten Beckenverletzung sollte die Hochlagerung der Beine unterlassen werden, da dies die Verletzung verschlimmern könnte. Hier gilt ebenfalls: Den Betroffenen möglichst wenig bewegen und auf den Rettungsdienst warten.
- Atemnot oder Brustschmerzen: Bei Atemnot oder Brustschmerzen kann die flache Rückenlage die Atmung erschweren. Lagern Sie den Betroffenen in diesem Fall in der Position, die ihm die Atmung am besten ermöglicht, z.B. im Halbsitz.
- Bewusstlosigkeit mit Erbrechen: Bei Bewusstlosigkeit und gleichzeitigem Erbrechen besteht Erstickungsgefahr. Lagern Sie den Betroffenen in der stabilen Seitenlage, um die Atemwege freizuhalten.
- Offene Bein- oder Fußfrakturen: Eine Hochlagerung bei offenen Frakturen an Beinen oder Füßen ist kontraindiziert. Hier sollte die Lagerung so erfolgen, dass die Verletzung möglichst wenig belastet wird.
Zusätzliche Maßnahmen:
Neben der korrekten Lagerung sind weitere Maßnahmen entscheidend:
- Notruf absetzen (112): Dies ist die wichtigste Maßnahme! Schildern Sie dem Disponenten die Situation so präzise wie möglich.
- Beruhigen und Wärmen: Sprechen Sie beruhigend mit dem Betroffenen und decken Sie ihn mit einer Decke zu, um Unterkühlung zu vermeiden. Vermeiden Sie jedoch Überwärmung.
- Enge Kleidung lockern: Lockern Sie enge Kleidung, insbesondere am Hals und an der Brust, um die Atmung zu erleichtern.
- Vitalfunktionen kontrollieren: Überprüfen Sie Atmung und Puls. Bei Atemstillstand beginnen Sie sofort mit der Reanimation.
- Nichts zu essen oder trinken geben: Geben Sie dem Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken, da dies im Falle einer Operation oder Narkose Komplikationen verursachen kann.
Die beschriebenen Maßnahmen dienen der Ersten Hilfe und ersetzen keine ärztliche Behandlung. Warten Sie nach der Erstversorgung unbedingt auf den Rettungsdienst und befolgen Sie die Anweisungen des medizinischen Fachpersonals.
#Erste Hilfe#Notfall#SchocklageKommentar zur Antwort:
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