Welcher Mangel führt zu schnellem Frieren?

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Eisenmangel und niedriger Blutdruck können zu verstärktem Frieren führen, insbesondere bei jungen Frauen. Die verlangsamte Durchblutung durch diese beiden Faktoren erschwert die Wärmeverteilung im Körper.

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Frieren ohne Frostbeulen: Wenn Eisenmangel und niedriger Blutdruck die Wärme stehlen

Zittern, kalte Hände und Füße, selbst in beheizten Räumen: Ständiges Frieren kann mehr als nur unangenehm sein. Oft steckt ein medizinischer Grund dahinter, der insbesondere junge Frauen betrifft: Eisenmangel und niedriger Blutdruck. Diese beiden Faktoren können, oft im Zusammenspiel, die Körpertemperaturregulation empfindlich stören und zu einem verstärkten Kälteempfinden führen.

Eisen ist ein essentieller Baustein für die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind. Bei Eisenmangel sinkt die Anzahl der roten Blutkörperchen, was zu einer Anämie führen kann. Weniger Sauerstoff bedeutet weniger Energieproduktion in den Zellen und damit weniger Wärme. Der Körper kann die Wärme nicht effektiv verteilen und man friert schneller.

Niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann dieses Problem zusätzlich verschärfen. Ein niedriger Blutdruck bedeutet, dass das Blut langsamer durch die Gefäße fließt. Die Durchblutung, besonders in den Extremitäten wie Händen und Füßen, ist reduziert. Dadurch gelangt weniger warme Blut in diese Bereiche und sie kühlen schneller aus.

Gerade junge Frauen sind häufig von Eisenmangel betroffen, beispielsweise durch starke Menstruationsblutungen. Auch eine unausgewogene Ernährung oder bestimmte Erkrankungen können zu einem Mangel führen. Niedriger Blutdruck ist ebenfalls keine Seltenheit, besonders bei schlanken jungen Frauen.

Ständiges Frieren sollte daher nicht ignoriert werden. Es kann ein Hinweis auf einen Eisenmangel oder niedrigen Blutdruck sein, aber auch andere Ursachen haben, wie beispielsweise Schilddrüsenunterfunktion oder Durchblutungsstörungen. Ein Arztbesuch ist ratsam, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten. Neben einer Blutuntersuchung zur Bestimmung des Eisenspiegels und des Blutdrucks können weitere Untersuchungen notwendig sein.

Eine ausgewogene Ernährung, reich an eisenhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Hülsenfrüchten und grünem Gemüse, kann dazu beitragen, einem Eisenmangel vorzubeugen. Regelmäßige Bewegung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr können den Blutdruck positiv beeinflussen. Bei diagnostiziertem Eisenmangel oder niedrigem Blutdruck wird der Arzt eine individuelle Therapie empfehlen, beispielsweise Eisenpräparate oder Maßnahmen zur Blutdruckregulation. Wärme von außen, wie warme Kleidung, Wärmflaschen oder warme Bäder, kann ebenfalls Linderung verschaffen.