Was bedeutet es, wenn man ständig friert?

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Anhaltendes Frieren, selbst bei Wärme, deutet oft auf einen tieferliegenden Mangel hin. Erschöpfung, Stress und unzureichende Muskelmasse beeinträchtigen die körpereigene Wärmeproduktion. Eine ärztliche Abklärung ist ratsam, um die Ursache zu finden und gezielt entgegenzuwirken.

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Ständig frieren: Mehr als nur ein Fröstelgefühl

Frieren ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Kälte. Doch was, wenn die Kälteempfindung anhält, obwohl die Umgebungstemperatur angenehm warm ist? Ständiges Frieren, unabhängig von äußeren Einflüssen, kann ein Hinweis auf tieferliegende Ursachen sein und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es deutet oft auf einen Mangel hin – sei es in der Nährstoffversorgung, der Hormonbalance oder im allgemeinen Gesundheitszustand.

Mögliche Ursachen für ständiges Frieren:

Während ein leichtes Frösteln oft harmlos und durch Müdigkeit oder niedrigen Blutdruck erklärbar ist, kann anhaltendes Frieren auf komplexere Probleme hindeuten. Hier einige mögliche Auslöser:

  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Die Schilddrüse reguliert den Stoffwechsel und somit auch die Wärmeproduktion. Eine Unterfunktion kann zu ständigem Frieren, Müdigkeit und Gewichtszunahme führen.
  • Eisenmangelanämie: Eisen ist essentiell für den Sauerstofftransport im Blut. Ein Mangel führt zu verminderter Sauerstoffversorgung der Zellen und somit zu Kälteempfindlichkeit, Blässe und Erschöpfung.
  • Diabetes: Schwankende Blutzuckerwerte können das Nervensystem beeinflussen und zu Durchblutungsstörungen führen, die sich als Kältegefühl in den Extremitäten äußern.
  • Nährstoffmängel: Neben Eisen spielen auch Vitamine wie B12 und D eine Rolle für die Energieproduktion und Körpertemperaturregulation. Ein Mangel kann zu verstärktem Frieren führen.
  • Durchblutungsstörungen: Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) oder das Raynaud-Syndrom können die Durchblutung, insbesondere in Händen und Füßen, beeinträchtigen und Kältegefühl verursachen.
  • Stress und Erschöpfung: Chronischer Stress und Schlafmangel schwächen das Immunsystem und können die Körpertemperaturregulation negativ beeinflussen.
  • Geringe Muskelmasse: Muskeln produzieren Wärme. Menschen mit geringer Muskelmasse frieren daher oft leichter.
  • Dehydration: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die optimale Körperfunktion, inklusive der Temperaturregulation.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Betablocker, können als Nebenwirkung Kälteempfindung auslösen.

Was tun bei ständigem Frieren?

Anhaltendes Frieren sollte ärztlich abgeklärt werden, um die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren. Eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls Bluttests können Aufschluss geben. Selbsttherapie ist nicht ratsam, da die Behandlung von der jeweiligen Ursache abhängt.

Tipps zur Linderung:

  • Warme Kleidung in Schichten: Mehrere dünne Kleidungsstücke wärmen besser als ein dickes.
  • Regelmäßige Bewegung: fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur.
  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
  • Ausreichend Schlaf: Geben Sie Ihrem Körper die nötige Ruhe zur Regeneration.

Ignorieren Sie anhaltendes Frieren nicht. Ein Arztbesuch kann Klarheit schaffen und Ihnen helfen, die passende Therapie zu finden, um wieder wohlige Wärme zu empfinden.