Wie funktioniert ein Ringwadennetz?

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Ein Ringwadennetz umfängt einen Fischschwarm kreisförmig. Die Unterleinen werden zusammengezogen, wodurch die Fische im Netz gefangen werden. Die Methode ist effizient, aber auch umweltschädlich, da sie große Mengen an Beifang erzeugt.
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Wie funktioniert ein Ringwadennetz?

Ein Ringwadennetz ist ein großes, kreisförmiges Netz, das zum Fangen von Fischschwärmen verwendet wird. Es wird in offenen Gewässern eingesetzt und gilt als eine der effizientesten Methoden zur kommerziellen Fischerei.

Aufbau und Funktion:

Ein Ringwadennetz besteht aus folgenden Komponenten:

  • Oberleinen: Langgestreckte Leinen, an denen das Netz befestigt ist.
  • Unterleinen: Leinen, die am unteren Rand des Netzes befestigt sind und mit Bleigewichten beschwert werden.
  • Schwimmer: Kleine Auftriebskörper, die am oberen Rand des Netzes angebracht sind, um das Netz aufrecht zu halten.

Der Betrieb eines Ringwadennetzes erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Auswerfen: Das Netz wird kreisförmig um einen Fischschwarm herum ausgeworfen. Die Oberleinen werden mit Bojen markiert.
  2. Schließen: Die Unterleinen werden zusammengezogen und mit Winden an Deck des Schiffes hochgeholt. Dadurch wird das Netz unter dem Fischschwarm geschlossen.
  3. Fangen: Die Fische werden im Netz gefangen und an Deck geholt.

Effizienz und Umweltbedenken:

Ringwadennetze sind eine sehr effiziente Methode zum Fangen von Fischen. Sie können große Mengen an Fischen in kurzer Zeit fangen. Allerdings gibt es auch erhebliche Umweltbedenken im Zusammenhang mit ihrer Verwendung:

  • Beifang: Ringwadennetze können unbeabsichtigt andere Meereslebewesen wie Delfine, Meeresschildkröten und Haie fangen und töten.
  • Überfischung: Die Effizienz von Ringwadennetzen kann zur Überfischung führen, da sie große Schwärme von Fischen entfernen können, bevor sie sich vermehren können.
  • Schädigung des Meeresbodens: Das Herunterziehen der Unterleinen kann den Meeresboden beschädigen und empfindliche Lebensräume stören.

Nachhaltige Alternativen:

Um die Umweltbedenken im Zusammenhang mit Ringwadennetzen zu minimieren, haben sich nachhaltigere alternative Fangmethoden entwickelt:

  • Selektive Fanggeräte: Diese Geräte sind so konzipiert, dass sie bestimmte Fischarten oder Größen fangen und unbeabsichtigten Beifang reduzieren.
  • Meeresschutzgebiete: Die Einrichtung von Meeresschutzgebieten kann helfen, Schlüsselhabitate und Brutstätten zu schützen, was zur Erhaltung der Fischbestände beiträgt.
  • Quotenmanagement: Die Festlegung von Fangquoten kann dazu beitragen, die Entnahme von Fischen aus den Ozeanen zu regulieren und Überfischung zu verhindern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ringwadennetze eine effiziente, aber umweltschädliche Methode zur kommerziellen Fischerei sind. Die Suche nach nachhaltigeren Alternativen ist entscheidend, um die Gesundheit unserer Ozeane und die Zukunft der Fischereibranche zu schützen.