Wie sieht Neurodermitis am Körper aus?

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Neurodermitis zeigt sich in zwei Ausprägungen: Akut durch gerötete, geschwollene Haut mit nässenden, juckenden Bläschen. Chronisch hingegen durch schuppige, verdickte Haut mit verstärktem Oberflächenrelief (Lichenifikation), Rötungen und stellenweiser Schwellung.
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Neurodermitis: Ein vielseitiges Hautbild

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen präsentiert. Das Hautbild variiert je nach Krankheitsphase und Alter des Betroffenen, wodurch die Diagnose manchmal erschwert wird. Ein charakteristisches Merkmal ist jedoch immer der starke Juckreiz. Schauen wir uns die beiden Hauptmanifestationen der Neurodermitis genauer an:

Das akute Stadium:

In der akuten Phase dominiert eine entzündliche Reaktion. Die betroffenen Hautstellen sind deutlich gerötet und geschwollen. Oftmals bilden sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen (Ekzeme), die stark jucken und beim Aufkratzen nässen können. Durch das Aufkratzen entsteht ein Teufelskreis: Der Juckreiz verstärkt sich, die Haut wird weiter gereizt und anfälliger für Infektionen. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern kann das akute Bild sehr ausgeprägt sein und große Hautflächen betreffen, häufig im Gesicht und an den Beugeseiten der Arme und Beine.

Das chronische Stadium:

Im chronischen Stadium verändert sich das Hautbild. Die Entzündung tritt in den Hintergrund, während die Hautveränderungen anhalten. Typisch sind trockene, schuppige und verdickte Hautpartien. Die Hautstruktur wirkt verstärkt und lederartig, medizinisch als Lichenifikation bezeichnet. Auch hier können Rötungen und stellenweise Schwellungen auftreten, sind aber weniger stark ausgeprägt als im akuten Schub. Der Juckreiz persistiert, wenn auch oft weniger intensiv als in der akuten Phase. Bei Erwachsenen manifestiert sich die Neurodermitis häufig in den Armbeugen, Kniekehlen und im Nacken.

Variabilität des Hautbildes:

Es ist wichtig zu betonen, dass das Erscheinungsbild der Neurodermitis individuell stark variieren kann. Nicht jeder Betroffene durchläuft alle beschriebenen Stadien. Manche Patienten leiden primär unter der trockenen, schuppigen Haut, während bei anderen die nässenden Ekzeme im Vordergrund stehen. Auch Mischformen sind möglich. Die Ausprägung der Symptome hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren, Allergien und dem aktuellen Gesundheitszustand.

Fazit:

Die Neurodermitis präsentiert sich mit einem vielfältigen Hautbild. Von geröteten, nässenden Ekzemen im akuten Stadium bis hin zu trockener, verdickter Haut im chronischen Verlauf – die Erscheinungsformen sind variabel. Der konstante Begleiter ist jedoch der quälende Juckreiz. Bei Verdacht auf Neurodermitis sollte unbedingt ein Hautarzt konsultiert werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine individuell angepasste Therapie zu entwickeln.