Wie verläuft die Periode?

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Der weibliche Zyklus gliedert sich in zwei Phasen: eine hormonell gesteuerte Phase variabler Länge, gefolgt von einer zweiwöchigen Lutealphase. Während der etwa einwöchigen Menstruationsphase verliert die Gebärmutterschleimhaut mit dem Blut durchschnittlich zwischen 10 und 80 Milliliter.

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Die Menstruation: Mehr als nur Blutungen

Die Menstruation, oft umgangssprachlich als Periode bezeichnet, ist ein natürlicher Bestandteil des weiblichen Reproduktionszyklus und ein Zeichen für Gesundheit und Fruchtbarkeit. Anders als oft angenommen, ist sie jedoch weit mehr als nur eine Blutung – sie ist das sichtbare Ergebnis komplexer hormoneller Prozesse und ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit.

Der weibliche Zyklus ist kein starres Schema, sondern unterliegt individuellen Schwankungen. Er lässt sich grob in drei Phasen einteilen, wobei die Dauer der einzelnen Phasen von Frau zu Frau erheblich variieren kann:

1. Follikelphase (variable Länge, im Durchschnitt 10-16 Tage): Diese Phase beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet mit dem Eisprung. In dieser Zeit reifen im Eierstock mehrere Follikel heran, von denen in der Regel einer dominiert und eine Eizelle freisetzt. Die Ausschüttung von FSH (follikelstimulierendem Hormon) und LH (luteinisierendem Hormon) steuert diesen Prozess. Die Gebärmutterschleimhaut beginnt sich unter dem Einfluss von Östrogen aufzubauen und verdickt sich, um sich auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten.

2. Eisprung (Tag 12-16, individuell sehr variabel): Der Eisprung markiert den Höhepunkt der Follikelphase. Der dominante Follikel platzt und setzt die reife Eizelle in den Eileiter frei. Dieser Zeitpunkt ist entscheidend für die Zeugungsfähigkeit. Der LH-Spiegel erreicht kurz vor dem Eisprung einen Peak, was durch Ovulationstests nachgewiesen werden kann.

3. Lutealphase (konstant, etwa 12-16 Tage): Nach dem Eisprung bildet sich aus dem geplatzten Follikel der Gelbkörper (Corpus luteum). Dieser produziert Progesteron, ein Hormon, das die Gebärmutterschleimhaut weiter verdickt und für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Bleibt die Eizelle unbefruchtet, baut sich der Gelbkörper nach etwa 12-16 Tagen zurück. Der Progesteronspiegel sinkt, was zu einer Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut führt – der Menstruation.

Die Menstruation (Dauer: 3-7 Tage): Die Menstruation ist die Abstoßung der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut, die mit Blut, Schleim und Gewebefragmenten abgeht. Die Blutungsmenge variiert stark, zwischen 10 und 80 Millilitern im Durchschnitt. Schmerzen (Dysmenorrhoe) können auftreten und reichen von leichten Krämpfen bis hin zu starken, behindernden Schmerzen.

Individuelle Unterschiede: Es ist wichtig zu betonen, dass der weibliche Zyklus höchst individuell ist. Schwankungen in der Zykluslänge und der Blutungsstärke sind normal. Regelmäßige Schwankungen sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden, ebenso wie starke Schmerzen, ungewöhnlich lange oder kurze Blutungen, unregelmäßige Zyklen oder das Ausbleiben der Periode.

Dieser Artikel bietet einen allgemeinen Überblick über den Menstruationszyklus. Für individuelle Fragen und Anliegen sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden. Sie können bei Bedarf weitere Informationen liefern und mögliche gesundheitliche Probleme ausschließen.