Wie viele Herzrhythmusstörungen sind normal?

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Bis zu 500 Extrasystolen (Herzstolpern) täglich gelten bei gesunden Menschen oft als unbedenklich. Trotzdem sollten sie nicht ignoriert werden, da sie in manchen Fällen auf eine Herzerkrankung hinweisen können. Ärztlicher Rat ist empfehlenswert, um die Ursache abzuklären.

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Herzstolpern: Wann Extrasystolen Anlass zur Sorge geben

Fast jeder Mensch erlebt es irgendwann: Ein kurzes Stolpern im Rhythmus des Herzens, ein Aussetzer, der kurz beunruhigt. Dieses Phänomen, oft als Herzstolpern beschrieben, wird meist durch sogenannte Extrasystolen verursacht. Doch wie viele dieser Extrasystolen sind normal, und wann sollten Betroffene hellhörig werden?

Was sind Extrasystolen überhaupt?

Extrasystolen sind zusätzliche Herzschläge, die außerhalb des regulären Herzrhythmus auftreten. Sie entstehen durch elektrische Impulse, die nicht aus dem Sinusknoten – dem natürlichen Taktgeber des Herzens – stammen. Stattdessen feuern andere Bereiche des Herzens spontan und lösen einen zusätzlichen Schlag aus.

Die Grauzone der “Normalität”

Die gute Nachricht ist, dass Extrasystolen in gewissem Maße weit verbreitet sind. Studien legen nahe, dass bis zu 500 Extrasystolen pro Tag bei gesunden Menschen als unbedenklich gelten können. Viele Menschen bemerken diese zusätzlichen Schläge nicht einmal.

Allerdings ist “normal” ein relativer Begriff. Die Wahrnehmung von Extrasystolen ist sehr individuell. Manche Menschen spüren jeden einzelnen Aussetzer, während andere selbst bei einer höheren Anzahl von Extrasystolen keinerlei Symptome verspüren.

Wann ist Vorsicht geboten?

Auch wenn eine bestimmte Anzahl von Extrasystolen als “normal” gilt, gibt es Warnzeichen, die eine ärztliche Untersuchung erforderlich machen:

  • Häufigkeit und Intensität: Wenn das Herzstolpern plötzlich häufiger auftritt, stärker wird oder sich in seiner Charakteristik verändert (z. B. von vereinzelten Aussetzern zu Salven), ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
  • Begleitsymptome: Treten zusätzlich zu den Extrasystolen Symptome wie Schwindel, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen oder Ohnmacht auf, ist eine sofortige medizinische Abklärung erforderlich.
  • Bekannte Herzerkrankung: Bei Menschen mit einer bereits diagnostizierten Herzerkrankung (z. B. koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzklappenfehler) sollten Extrasystolen immer ernst genommen und mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
  • Familiäre Vorbelastung: Wenn in der Familie Fälle von plötzlichem Herztod oder schweren Herzrhythmusstörungen bekannt sind, ist eine frühzeitige Abklärung von Herzstolpern besonders wichtig.
  • Einfluss auf die Lebensqualität: Auch wenn keine organische Ursache gefunden wird, können stark wahrgenommene Extrasystolen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In solchen Fällen kann eine Behandlung sinnvoll sein, um die Beschwerden zu lindern.

Was passiert bei der Untersuchung?

Um die Ursache von Herzstolpern abzuklären, stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung:

  • EKG (Elektrokardiogramm): Zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und kann Extrasystolen während der Aufzeichnung erfassen.
  • Langzeit-EKG (Holter-Monitoring): Erfasst die Herzaktivität über einen längeren Zeitraum (meist 24 Stunden oder länger), um auch seltener auftretende Extrasystolen zu dokumentieren.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): Untersucht die Struktur und Funktion des Herzens, um mögliche organische Ursachen für die Extrasystolen zu identifizieren.
  • Blutuntersuchungen: Können helfen, Elektrolytstörungen (z. B. Kaliummangel) oder andere Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion) als Auslöser für die Extrasystolen zu erkennen.

Was tun bei harmlosen Extrasystolen?

Wenn die Untersuchungen keine behandlungsbedürftige Ursache ergeben, können folgende Maßnahmen helfen, die Extrasystolen zu reduzieren oder ihre Wahrnehmung zu verringern:

  • Stressmanagement: Stress und Angst können Extrasystolen verstärken. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, das Stressniveau zu senken.
  • Vermeidung von Auslösern: Koffein, Alkohol und Nikotin können Extrasystolen fördern. Es kann hilfreich sein, den Konsum dieser Substanzen einzuschränken oder ganz zu vermeiden.
  • Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann das Nervensystem überreizen und Extrasystolen begünstigen.
  • Regelmäßige Bewegung: Moderate körperliche Aktivität kann das Herz stärken und den Rhythmus stabilisieren.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, Elektrolytstörungen zu vermeiden.

Fazit

Herzstolpern ist ein weit verbreitetes Phänomen, das in den meisten Fällen harmlos ist. Dennoch ist es wichtig, auf Warnzeichen zu achten und bei Unsicherheiten einen Arzt aufzusuchen. Eine gründliche Abklärung kann helfen, die Ursache der Extrasystolen zu identifizieren und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten. Auch wenn keine organische Ursache gefunden wird, können Maßnahmen zur Stressreduktion und Lebensstiländerung dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.