Wann hat gekochtes Wasser 90 Grad?
Im Zustand des stillen Siedens erreicht Wasser eine Temperatur von etwa 90 °C. Am Topfboden bilden sich kleine Bläschen und Dampf beginnt zu entweichen. Durch die Reduzierung der Hitzequelle bleibt die Temperatur während des Siedens konstant.
Wann erreicht Wasser 90 Grad Celsius? – Eine Frage der Bedingungen
Die Frage, wann Wasser 90 Grad Celsius erreicht, lässt sich nicht mit einer einfachen, pauschalen Antwort beantworten. Während im Schulbuch der Siedepunkt bei 100°C (unter Normaldruck) steht, erreicht Wasser unter bestimmten Bedingungen durchaus vorher die 90°C-Marke. Der Schlüssel liegt im Verständnis des Vorgangs des Erhitzens und der Einflussfaktoren.
Der beschriebene Zustand „stilles Sieden“ bei etwa 90°C ist ein Phänomen, das oft beobachtet werden kann, bevor das Wasser tatsächlich zu kochen beginnt. Es handelt sich dabei nicht um eine konstante Temperatur von 90°C, sondern eher um einen Temperaturbereich, der kurzzeitig vor dem eigentlichen Sieden erreicht wird. In diesem Stadium bilden sich bereits kleine Bläschen am Topfboden, die durch die aufsteigende Luft entstehen. Diese Bläschen sind jedoch noch nicht groß genug, um an die Oberfläche aufzusteigen und sichtbares, sprudelndes Kochen zu verursachen.
Faktoren, die den Zeitpunkt des Erreichens von 90°C beeinflussen:
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Luftdruck: Der Siedepunkt von Wasser ist druckabhängig. In größeren Höhen, wo der Luftdruck niedriger ist, siedet Wasser bereits bei Temperaturen unter 100°C. Auch in einem geschlossenen Topf kann der Druck ansteigen, wodurch sich der Siedepunkt erhöht. Bei niedrigerem Luftdruck als Normaldruck kann das Wasser also schon bei unter 100°C, und somit auch unter 90°C, zu sieden beginnen.
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Art des Gefäßes: Ein dunkler Topf erhitzt das Wasser schneller als ein heller. Die Materialeigenschaften des Topfes beeinflussen ebenfalls die Wärmeübertragung.
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Wassermenge: Eine größere Wassermenge benötigt mehr Zeit, um die 90°C zu erreichen.
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Wärmequelle: Die Stärke der Wärmequelle bestimmt die Heizrate. Eine schwache Heizquelle benötigt länger, um die 90°C zu erreichen.
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Verunreinigungen: Gelöste Stoffe im Wasser können den Siedepunkt geringfügig beeinflussen, jedoch in der Regel nicht so stark, dass es einen messbaren Unterschied im Erreichen der 90°C-Marke macht.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Während 100°C der Siedepunkt unter Normalbedingungen ist, erreicht Wasser die Temperatur von 90°C in der Phase vor dem eigentlichen Kochen, ein Zustand, der als “stilles Sieden” bezeichnet werden kann. Dieser Zeitpunkt hängt jedoch stark von den oben genannten Faktoren ab und ist daher nicht präzise bestimmbar. Es ist kein stabiler Zustand, sondern ein Übergangszustand auf dem Weg zum eigentlichen Sieden bei 100°C (unter Normaldruck).
#90 Grad#Kochendes Wasser#WassertemperaturKommentar zur Antwort:
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