Was passiert mit Kohlensäure im Wasserkocher?
Das sprudelnde Geheimnis: Was passiert mit Kohlensäure im Wasserkocher?
Kohlensäurehaltiges Wasser – sei es Mineralwasser, Sprudel oder selbstgemachtes Sodawasser – ist in vielen Haushalten ein beliebtes Getränk. Doch was geschieht mit der sprudelnden Kohlensäure, wenn wir dieses Wasser im Wasserkocher erhitzen? Die Antwort ist weniger spektakulär, als man vielleicht annehmen könnte, aber dennoch chemisch interessant.
Im Wesentlichen handelt es sich bei Kohlensäure (H₂CO₃) um eine recht instabile Verbindung, die aus Wasser (H₂O) und Kohlenstoffdioxid (CO₂) besteht. Das CO₂ ist in normalem, nicht-erhitztem Wasser gelöst und verantwortlich für die charakteristischen Bläschen. Beim Erhitzen des Wassers verändert sich die Löslichkeit von CO₂ drastisch.
Mit steigender Temperatur nimmt die Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten ab. Dies liegt daran, dass die Wärmeenergie die Bindungen zwischen den Wassermolekülen und den gelösten CO₂-Molekülen schwächt. Die CO₂-Moleküle werden dadurch leichter beweglich und können die Flüssigkeit verlassen. Dieser Prozess beginnt bereits bei Temperaturen deutlich unter dem Siedepunkt, wird aber mit zunehmender Temperatur verstärkt.
Im Wasserkocher wird dieser Effekt besonders deutlich sichtbar. Sobald das Wasser erhitzt wird, beginnen zahlreiche kleine Bläschen aufzusteigen. Dies sind die aus dem Wasser ausgasenden CO₂-Moleküle. Diese Bläschen sind zunächst eher klein und fein verteilt. Je näher das Wasser dem Siedepunkt kommt, desto größer und intensiver wird die Blasenbildung. Am Siedepunkt selbst ist der Prozess abgeschlossen: Die Kohlensäure ist vollständig zerfallen, das Wasser ist entgast und der typische Sprudel ist verschwunden. Das übrig bleibende Wasser ist lediglich normales, enthärtetes Wasser, abzüglich der Minerale, die im ursprünglichen Wasser enthalten waren (diese bleiben jedoch, wenn sie nicht gelösliche Salze sind).
Das entgaste Wasser schmeckt daher flach und weniger erfrischend. Die Kohlensäure ist nicht mehr vorhanden, um den charakteristischen prickelnden Geschmack zu erzeugen. Dieser Vorgang ist rein physikalisch und chemisch bedingt und hat nichts mit einer Gefährdung durch toxische Substanzen zu tun.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Erhitzen von kohlensäurehaltigem Wasser im Wasserkocher führt zum Zerfall der Kohlensäure in Wasser und Kohlenstoffdioxid. Das freigesetzte CO₂ entweicht in Form von Bläschen, und das Wasser verliert seinen Sprudel und seinen charakteristischen Geschmack. Der Prozess ist ein anschauliches Beispiel für den Einfluss der Temperatur auf die Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten.
#Gasbildung#Kohlensäure Wasser#WasserkocherKommentar zur Antwort:
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