Ist Bier hypertonisch?
Bier darf nicht mit nährstoffbezogenen Angaben beworben werden. Unabhängig davon ist normales Bier durch den Alkoholgehalt hypertonisch, nicht isotonisch, wie oft fälschlicherweise angenommen wird.
Ist Bier hypertonisch? Die Wahrheit hinter dem isotonischen Mythos
Immer wieder hört man, Bier sei isotonisch und damit ideal zum Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes nach dem Sport. Diese Annahme ist jedoch falsch. Tatsächlich ist normales Bier aufgrund seines Alkoholgehalts hypertonisch, nicht isotonisch.
Was bedeutet das genau? Isotonische Getränke haben die gleiche Osmolarität wie das menschliche Blutplasma. Das heißt, sie enthalten eine ähnliche Konzentration an gelösten Teilchen wie Zucker und Elektrolyte. Dies ermöglicht eine schnelle Flüssigkeitsaufnahme im Körper. Sportgetränke werden oft isotonisch formuliert, um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust während des Trainings auszugleichen.
Bier hingegen enthält zwar Wasser, Elektrolyte und Kohlenhydrate, aber auch einen signifikanten Anteil an Alkohol. Alkohol erhöht die Osmolarität des Getränks und macht es somit hypertonisch. Hypertonische Getränke haben eine höhere Konzentration an gelösten Teilchen als das Blutplasma. Das bedeutet, dass der Körper erst Wasser aus den Zellen in den Darmtrakt ziehen muss, um die Konzentration auszugleichen, bevor das Getränk und seine Nährstoffe aufgenommen werden können. Dies führt zu einer verzögerten Flüssigkeitsaufnahme und kann sogar zu einer Dehydration führen, anstatt sie zu bekämpfen.
Der Mythos vom isotonischen Bier hält sich vermutlich hartnäckig, weil Bier neben Alkohol auch Elektrolyte enthält. Diese sind zwar nach sportlicher Betätigung wichtig, der dehydrierende Effekt des Alkohols überwiegt jedoch deutlich. Hinzu kommt, dass Alkohol die Nierenfunktion beeinflusst und die Wasserausscheidung fördert, was die Dehydration weiter verstärkt.
Daher ist Bier kein geeignetes Getränk zur Rehydrierung nach dem Sport. Es ist wichtig, sich stattdessen für Wasser, isotonische Sportgetränke oder gegebenenfalls verdünnte Fruchtsäfte zu entscheiden, um den Flüssigkeitshaushalt effektiv wiederherzustellen. Auch sollte man bedenken, dass Bier, laut Gesetz, nicht mit nährstoffbezogenen Angaben beworben werden darf. Die vermeintlich positive Wirkung auf den Elektrolythaushalt ist also kein zulässiges Werbeargument.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Alkoholgehalt macht Bier hypertonisch und somit ungeeignet zur Rehydrierung. Der weit verbreitete Glaube an die isotonische Wirkung von Bier ist ein Mythos, der dringend korrigiert werden sollte.
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