Sind wir auf Fleisch angewiesen?
Obwohl wir dank vielfältiger, nährstoffreicher Alternativen nicht mehr auf Fleisch angewiesen sind, konsumiert der durchschnittliche Deutsche weiterhin rund ein Kilo pro Woche, so Professor Hauner. Dieser hohe Fleischkonsum steht im Kontrast zu den heutigen Ernährungsmöglichkeiten.
Sind wir auf Fleisch angewiesen? – Ein Blick auf Ernährung im Wandel
„Der Deutsche isst im Schnitt ein Kilo Fleisch pro Woche“, so Professor Hauner. Diese Zahl, die immer wieder in den Medien zirkuliert, wirft eine essentielle Frage auf: Brauchen wir diese Menge Fleisch überhaupt noch? Die kurze Antwort lautet: Nein. Im 21. Jahrhundert sind wir dank des Fortschritts in der Lebensmittelproduktion und einem besseren Verständnis der menschlichen Ernährung nicht mehr auf Fleisch angewiesen, um unseren Nährstoffbedarf zu decken.
Während Fleisch in der Vergangenheit eine wichtige Quelle für Proteine, Eisen und Vitamin B12 darstellte, bieten uns heute vielfältige Alternativen, diese Nährstoffe ebenso – und oft sogar effizienter und gesünder – aufzunehmen. Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte, Tofu, Tempeh, aber auch angereicherte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel stellen sicher, dass eine ausgewogene, fleischlose Ernährung alle lebensnotwendigen Nährstoffe liefert.
Der anhaltende hohe Fleischkonsum in Deutschland steht im Widerspruch zu diesem Wandel. Er ist nicht nur aus gesundheitlicher Perspektive bedenklich – ein übermäßiger Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmten Krebsarten in Verbindung gebracht – sondern auch aus ökologischer und ethischer Sicht problematisch. Die Fleischproduktion trägt maßgeblich zum Klimawandel bei, verbraucht enorme Mengen an Ressourcen und ist oft mit Tierleid verbunden.
Doch warum fällt es vielen so schwer, den Fleischkonsum zu reduzieren? Traditionen, Gewohnheiten und der Geschmack spielen eine wichtige Rolle. Fleisch ist tief in unserer Esskultur verankert und wird oft mit Genuss und Geselligkeit assoziiert. Hinzu kommt, dass die Lebensmittelindustrie mit cleveren Marketingstrategien den Appetit auf Fleisch weiter anheizt.
Es geht nicht darum, allen Menschen einen veganen oder vegetarischen Lebensstil aufzuzwingen. Vielmehr geht es darum, ein Bewusstsein für die Alternativen zu schaffen und den eigenen Fleischkonsum kritisch zu hinterfragen. Eine Reduktion des Fleischkonsums auf ein gesundes Maß – empfohlen werden maximal 300-600 Gramm pro Woche – ist nicht nur ein Gewinn für die eigene Gesundheit, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz unseres Planeten und zum Tierwohl. Die vielfältigen und schmackhaften Alternativen machen es leichter denn je, sich ausgewogen und fleischreduziert zu ernähren. Ein Umstieg lohnt sich.
#Ernährung#Fleisch#VeganKommentar zur Antwort:
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