Warum kocht man Wasser für Babys ab?

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In den ersten Lebenswochen ist besondere Vorsicht geboten. Um mögliche Verunreinigungen im Leitungswasser, wie Bakterien, die sich an Armaturen ansiedeln können, auszuschließen, empfiehlt es sich, das Wasser für die Zubereitung von Babynahrung abzukochen. Nach dem Abkochen sollte das Wasser auf eine Temperatur von 30 bis 40 Grad Celsius abkühlen, bevor es verwendet wird.

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Warum Wasser für Babys abkochen: Sicherheit geht vor

Die Ankunft eines neuen Familienmitglieds ist eine aufregende Zeit, die jedoch auch mit vielen neuen Verantwortlichkeiten und Fragen einhergeht. Besonders in den ersten Lebenswochen eines Babys ist die richtige Ernährung von entscheidender Bedeutung für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Eine Frage, die sich viele Eltern stellen, ist: Muss ich das Wasser für die Zubereitung von Babynahrung abkochen?

Die Antwort ist: Ja, besonders in den ersten Lebensmonaten ist das Abkochen von Wasser für Babys dringend empfohlen. Warum? Das Leitungswasser, das wir tagtäglich nutzen, mag zwar für Erwachsene unbedenklich sein, birgt aber für den empfindlichen Organismus eines Säuglings potentielle Risiken.

Die Risiken im Detail:

  • Bakterielle Verunreinigungen: Auch wenn unser Leitungswasser in Deutschland streng kontrolliert wird, können sich in den Hausleitungen und an den Wasserhähnen Bakterien ansiedeln und vermehren. Diese Bakterien, wie beispielsweise Coliforme Bakterien oder Legionellen, können für Erwachsene harmlos sein, aber bei Babys zu Magen-Darm-Infektionen, Durchfall und Erbrechen führen.
  • Nitratbelastung: Nitrat gelangt durch Düngemittel in das Grundwasser und somit auch in unser Trinkwasser. Hohe Nitratwerte können im Körper des Babys zu Nitrit umgewandelt werden, welches die Sauerstoffaufnahme im Blut behindern kann. Dies kann zu einer sogenannten Blausucht (Methämoglobinämie) führen, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Andere Schadstoffe: Neben Bakterien und Nitrat können auch andere Schadstoffe wie Blei oder Kupfer in das Leitungswasser gelangen, insbesondere in älteren Häusern mit alten Rohren. Diese Schadstoffe können die Entwicklung des Babys beeinträchtigen.

Darum das Abkochen:

Das Abkochen des Wassers tötet zuverlässig Bakterien ab und reduziert somit das Risiko von Infektionen. Auch wenn das Abkochen die Nitrat- und Schadstoffbelastung nicht reduziert, ist es dennoch ein wichtiger Schritt, um das Wasser sicherer zu machen.

Wie kocht man Wasser richtig ab?

  1. Frisches Leitungswasser verwenden: Lassen Sie das Wasser kurz laufen, bevor Sie es auffangen.
  2. Wasser aufkochen: Bringen Sie das Wasser in einem sauberen Topf oder Wasserkocher zum Kochen.
  3. Mindestens eine Minute sprudelnd kochen lassen: Dies stellt sicher, dass alle Bakterien abgetötet werden.
  4. Abkühlen lassen: Lassen Sie das abgekochte Wasser auf 30-40 Grad Celsius abkühlen, bevor Sie es für die Zubereitung von Babynahrung verwenden. Verwenden Sie ein Thermometer, um die Temperatur zu überprüfen.

Ab wann muss ich das Wasser nicht mehr abkochen?

Ab dem 6. Lebensmonat, wenn das Immunsystem des Babys sich weiter entwickelt hat und es auch andere Nahrungsmittel zu sich nimmt, kann man in der Regel auf das Abkochen des Wassers verzichten. Sprechen Sie jedoch am besten mit Ihrem Kinderarzt, um sicherzustellen, dass dies für Ihr Kind sicher ist.

Zusätzliche Hinweise:

  • Wasserfilter: Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität haben, können Sie einen Wasserfilter verwenden. Informieren Sie sich jedoch, welcher Filter für Babynahrung geeignet ist.
  • Babynahrungswasser: Alternativ können Sie speziell für Babynahrung geeignetes Wasser im Handel kaufen. Dieses Wasser ist in der Regel besonders rein und nitratarm.
  • Regelmäßiges Entkalken des Wasserkochers: Dies verhindert die Ablagerung von Kalk und Bakterien.

Fazit:

Gerade in den ersten Lebensmonaten ist das Abkochen von Wasser für Babys ein wichtiger Schritt, um die Gesundheit Ihres Kindes zu schützen. Nehmen Sie sich die Zeit, das Wasser richtig abzukochen, und sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, wenn Sie weitere Fragen haben. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Baby optimal versorgt wird und gesund aufwächst.